Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten
Marktheidenfeld
Icon Pfeil nach unten

HOMBURG: Ein Gläschen „Kallmuth“ in Peru

HOMBURG

Ein Gläschen „Kallmuth“ in Peru

    • |
    • |
    Ein Homburger in Peru: Ralph Bauer mit seiner Tochter Hannah in der Wüstenregion des Andenstaates. Er liebt Peru und das Frankenland gleichermaßen.
    Ein Homburger in Peru: Ralph Bauer mit seiner Tochter Hannah in der Wüstenregion des Andenstaates. Er liebt Peru und das Frankenland gleichermaßen. Foto: Foto: BAUER

    Es war Liebe auf den ersten Blick: Dass der Homburger Ralph Bauer Peru, am anderen Ende der Welt, schätzen und lieben lernte, war nur die logische Folge der ersten Begegnung mit seiner heutigen Frau Flavia. Obwohl er die Zehn-Millionen-Metropole Lima nicht mit seinem Heimatort tauschen möchte, packt ihn immer wieder das Fernweh.

    Mit Peru bringt man die Inka-Kultur, den Anden-Kondor, Machu Picchu oder den Titicacasee, den größten Hochlandsee der Erde, in Zusammenhang. Fußballkennern fallen dazu die Namen Claudio Pizarro (Werder Bremen) oder Paolo Guerrero (Hamburger SV) ein. Das südamerikanische Land ist dreieinhalbmal größer als das wiedervereinigte Deutschland und fast 11 000 Kilometer von der Bundesrepublik entfernt.

    Die Liebe entdeckt

    Ralph Bauer, 41-jähriger diplomierter Grafik-Designer und Sohn des pensionierten Lehrers und langjährigen Aktiven der „Homericher Steeäisel“ Konrad Bauer, reiste von Berufs wegen vor sechs Jahren erstmals im Rahmen einer Exkursion der „Jan van Eyck Academie Maastricht“ nach Peru. Dort lernte der Homburger seine Frau Flavia aus Lima kennen. Seitdem verbringt die Familie viel Zeit in Peru.

    „Ich werde dort immer gut aufgenommen“, schildert Bauer seine Eindrücke nach der Landung auf dem Flughafen von Lima, Jorge Chaves International, gut zwölf Flugstunden von Frankfurt entfernt. Die Deutschen seien im ganzen Land gut angesehen, weiß der Homburger nach vielen Kontakten mit der Bevölkerung. Zudem gebe es eine deutschsprachige Enklave mit Ende des 19. Jahrhunderts ausgewanderten Südtirolern.

    Familien halten zusammen

    Wenn es die Familienkasse erlaubt, gibt der Peruaner sein Geld zum „Fortgehen“ aus. Die Menschen sitzen im Gasthaus nie alleine am Tisch. Man isst zusammen, trinkt gemeinsam aus dem gleichen Krug und raucht die gleiche Zigarette. Mit dem Leben in der Großfamilie verbindet der Peruaner so etwas wie eine Überlebensstrategie. Dies wird nach Einschätzung von Bauer besonders in den Anden-Regionen deutlich, in denen die Bauern den Böden Erzeugnisse abringen, die sie zur Selbstversorgung brauchen.

    Das Gesundheitssystem bietet dem peruanischen Arbeiter mit einem durchschnittlichen Monatseinkommen von 200 Dollar nur eine minimale Vorsorge an. Arztbesuche müssen häufig aus eigener Tasche bezahlt werden. Und wenn das Geld für eine Operation nicht reicht, dann werden im Freundes- und Verwandtenkreis „Kollekten“ organisiert. So trifft man sich zu einem gemeinschaftlichen Essen und gibt das Geld für die Mahlzeit in eine Spenden-Box.

    Was Bauer an seiner zweiten Heimat besonders schätzt, ist die große Kinderfreundlichkeit. Wer zum Beispiel mit seinen Sprösslingen eine Bank oder Behörde besucht, wird sofort an den Schalter oder Gesprächspartner vorgelassen. Nur bei der Deutschen Botschaft sei das nicht so, merkt Bauer nachdenklich an.

    Reise über alle Berge

    Was dem Homburger bei seinen Besuchen abgeht, ist das Radfahren. Sich einfach in den Sattel zu schwingen und drauflos zu strampeln, das ist in Peru nicht drin. Als „heimatlichen Ersatz“ gönnt er sich schon mal einen „Homburger Kallmuth“. Keinen Schluck aus der bauchigen Bocksbeutel-, sondern aus der Sauerstoff-Flasche nimmt er, wenn er ins Amazonas-Tiefland reist und mehrere Male einen Viertausender überwinden muss. „Allein bei einer Busfahrt über einen Anden-Berg“, scherzt Bauer, „musst du gleich dreimal die Brenner-Höhe überfahren“.

    ONLINE-TIPP

    Viele interessante Informationen über Peru finden Sie im Internet unter www.peru.info/al/

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden