Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten
Marktheidenfeld
Icon Pfeil nach unten

MARKTHEIDENFELD: Ein Herz für die Mitmenschen und Sinn für Kultur

MARKTHEIDENFELD

Ein Herz für die Mitmenschen und Sinn für Kultur

    • |
    • |
    Jubilarin Ingeborg Jannek mit zwei der zahlreichen Gratulanten zu ihrem 90. Geburtstag, Marktheidenfelds Drittem Bürgermeister Martin Harth (links) und dem evangelischen Pfarrer Bernd Töpfer.
    Jubilarin Ingeborg Jannek mit zwei der zahlreichen Gratulanten zu ihrem 90. Geburtstag, Marktheidenfelds Drittem Bürgermeister Martin Harth (links) und dem evangelischen Pfarrer Bernd Töpfer. Foto: Foto: Joachim Spies

    „Ich hab im Leben immer Glück gehabt“, sagt Ingeborg Jannek an ihrem 90. Geburtstag, auch wenn man aufgrund ihrer Erzählungen rasch merkt, dass das nicht heißen soll, es wäre immer leicht gewesen. Doch die 90 so zu erleben wie sie, ist wünschenswert: geistig und körperlich rege, ohne große Beschwerden, noch mit dem Auto mobil und fit, um Einkäufe und Kochen selbst zu meistern. Und beliebt ist Jannek obendrein, wie die vielen Besuche an ihrem Jubeltag zeigen.

    Ihr Horizont war von Jugend an weiter als damals üblich gesteckt. Der Vater Georg Dörfler war in Berlin ein bekannter Jazzmusiker und hatte sich in Wertheim mit Ehefrau Susanne selbstständig gemacht und zwei Geschäfte für Tabakwaren und Zeitschriften eröffnet. So wuchsen Ingeborg und ihre ein Jahr ältere Schwester Elvira in einem musikalischen Haus auf und lernten selbst Klavier.

    Schon früh entdeckte die Jubilarin ihr Talent zum Malen, wovon später auch die Basargruppe der evangelischen Kirche in Marktheidenfeld profitierte, für die sie viele Bilder schuf und dort für gute Zwecke verkaufte. Außerdem tanzte sie in einer Showgruppe, die mit dem Programm „Wir machen Musik“ in verschiedenen Städten in der Region auftrat.

    Bei Bombenangriff verschüttet

    Schwer war die Zeit des Zweiten Weltkriegs. Als 14-Jährige musste Ingeborg am Kaiserstuhl Landdienst in den Weinbergen verrichten, später begann sie in Würzburg eine Ausbildung zur Säuglingsschwester und war beim Bombenangriff am 16. März 1945 mit 70 anderen in einem Keller stundenlang verschüttet. Dann kam der frühe Tod des Vaters und die Mitarbeit in den Geschäften in Wertheim.

    Bei Verladearbeiten von deutschen Kriegsgefangenen in Kreuzwertheim lernte die hübsche junge Frau, die auch für Stadtprospekte und Reisemagazine Model stand, den aus Ostpreußen stammenden Kurt Jannek kennen. Es war die sprichwörtliche Liebe auf den ersten Blick. „Er hat meine Hand genommen und da war es um mich geschehen“, schmunzelt die Jubilarin. 1950 wurde geheiratet.

    Gemeinsam baute das Paar aus kleinen Anfängen in Marktheidenfeld den Dipla-Verlag auf, für den Ende der 1970er Jahre ein großer Neubau am Nordring errichtet wurde. Zuvor hatte Kurt Jannek bei der Scheer KG als kaufmännischer Leiter gearbeitet und später deren Verlagsabteilung gekauft. Ingeborg Jannek war bei Dipla (Diplome- und Plakate) die eingetragene Inhaberin und leitete den Verlag mit ihrem Ehemann.

    Viele Jahre lang sozial engagiert

    Engagiert hat sich die Jubilarin viele Jahre für Aussiedlerfamilien und in der evangelischen Kirchengemeinde. Bis vor kurzem sang sie im Kirchenchor, letztlich 55 Jahre lang, und beim Arbeitskreis „Begleitender Weg“ war sie ebenso aktiv wie in der schon erwähnten Basargruppe beim Frauentreff im Haus Lehmgruben.

    Zwei Töchter und einen Sohn hat Ingeborg Jannek, deren Mann leider 2008 starb. Zum Jubiläum gratulierten außerdem sechs Enkel und drei Urenkel.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden