Karlstadt (TH) Eine Spende von 50 000 Euro überreichte Staatminister Eberhard Sinner im Auftrag des Bayerischen Ministerpräsidenten an die Karlstadter "Otto und Anna Herold-Altersheimstiftung". Das Geld stammt aus einer Zuwendung der "Theo Wormland-Stiftung" zur Unterstützung der Altenhilfe.
Wie Minister Sinner mitteilte, soll so das herausragende Betreuungskonzept "Wohnen in der Pflege" in Karlstadt gewürdigt werden, dem es gelungen sei, "den Bewohnern den ganz gewöhnlichen Alltag wie in einer Großfamilie mit seinen vertrauten Abläufen und Geräuschen zur Therapie werden zu lassen." Neben dem Altenheim in Karlstadt wurden noch zwei andere Projekte in Bayern ausgezeichnet.
"Die Liebe zur Aufgabe ließ etwas schaffen, das sich bayernweit sehen lassen kann", betonte Sinner, der selbst Mitglied des Förderkreises ist. Landrat Armin Grein fasste die mit der Spende verbundenen Würdigung durch den bayerischen Ministerpräsidenten als Bestätigung des gemeinsamen Programms auf.
So genannte "junge oder neue Alte", die selbstständig und engagiert im Gemeinwesen Aufgaben übernähmen, aber auch die meist hochbetagten Menschen, die Förderung und Hilfe brauchten, hätten noch Kompetenzen aus ihrer langen Lebenserfahrung, die nur geweckt werden müssten. Durch das Projekt "Wohnen in der Pflege" habe man die dazu nötigen Voraussetzungen geschaffen.
Grein verwies hier insbesondere auf den "Generationentreff mit Internet-Café". Diese Begegnungsstätte diene der Geselligkeit, der Kommunikation, Bildung und Freizeitgestaltung. Mit dem Klanggarten, dem Therapiegarten und den Wohnküchen auf den Pflegestationen sei es gelungen, einen Lebensraum zu schaffen, innerhalb dessen die Bewohner sehr viel aktiver ihre persönlichen Erinnerungen, Neigungen, Fähigkeiten und Wünsche in die Alltagsgestaltung einbringen können. "Die Bewohner der Heroldstiftung sollen sich daheim fühlen", so Grein. Das Kuratorium der Otto und Anna Herold-Altersheimstiftung fasste im Dezember 1997 den Beschluss für ein neues integrierendes Alten-, Pflege- und Altenservicezentrum. Ende 2001 wurde der Erweiterungstrakt eingeweiht, im Rahmen dessen der bestehende Pflegetrakt im Erdgeschoss auf 24 Plätze erweitert und zu einer geronto-psychiatrischen Abteilung ausgebaut wurde.
Zur Verbesserung depressiver Stimmungen konnte darin zusätzlich die Idee eines "Klanggartens" verwirklicht werden. Im Januar 2002 wurde die Sanierung des Hauptgebäudes in Angriff genommen. Die gesamten Baumaßnahmen kosteten rund zehn Millionen Euro, die durch den Landkreis Main-Spessart sowie das Land Bayern mit jeweils 2,3 Millionen gefördert wurden.
Wofür wird das zusätzliche Geld verwendet? Auf Anfrage teilt Heimleiter Rudi Gosdschan erste Vorstellungen und Wünsche mit. Zum einen möchte er damit die ehrenamtliche Arbeit unterstützen, auch zusätzliche Dinge zur Pflegehilfe sind angedacht und vielleicht kann bald wieder eine Seniorenreise stattfinden. In jedem Fall aber werden sich die Verantwortlichen die Verteilung des Geldes gut überlegen.