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Ein Leben für Kinder in Afghanistan

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Ein Leben für Kinder in Afghanistan

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    Für den Schulstandort Karlstadt der Berufsschule Main-Spessart übergaben
Nahla El-Hello und Dimitri Zhebrak (Mitte) einen Scheck in Höhe von 1750
Euro an Dr. Reinhard Erös (links). Rechts der Fachbetreuer für Sozialkunde,
Richard Steigerwald. Die Lohrer Schüler steuerten weitere 700 Euro für die
Kinderhilfe Afghanistan bei .
    Für den Schulstandort Karlstadt der Berufsschule Main-Spessart übergaben Nahla El-Hello und Dimitri Zhebrak (Mitte) einen Scheck in Höhe von 1750 Euro an Dr. Reinhard Erös (links). Rechts der Fachbetreuer für Sozialkunde, Richard Steigerwald. Die Lohrer Schüler steuerten weitere 700 Euro für die Kinderhilfe Afghanistan bei . Foto: FOTO PETER PILLICH

    "Afghanistan 2006 - Was geht das uns an?" lautete das Thema, bei dem der Gründer der "Kinderhilfe Afghanistan", Dr. Reinhard Erös, den Schülern und Lehrern der Berufsschule einiges über die Organisation, aber auch über Afghanistan vermittelte. "Mit Hilfe afghanischer Mitarbeiter errichten, betreiben und unterstützen wir in den Ostprovinzen Afghanistans und in grenznahen Flüchtlingslagern Friedensschulen, Mutter-Kind-Kliniken und Gesundheitsstationen", erläuterte Erös, der seinen Vortrag mit vielen Bildern aus Afghanistan untermalte.

    1981 wurde die Idee geboren, der Bevölkerung in dieser Region zu helfen, als er während eines Urlaubes der Mutter Teresa in den Sterbehäusern von Kalkutta half. Daraus entwickelte sich das Bedürfnis, speziell den Menschen in Afghanistan zu helfen. So ließ er sich der Oberstarzt von 1986 bis 1990 von der Bundeswehr beurlauben und begann noch während der russischen Besatzungszeit als "Barfuß-Arzt" mit seinen Hilfsmaßnahmen. Dazu zog er mit seiner Frau und vier Kindern nach Peschawar an der Grenze zu Afghanistan. Alle Medikamente und das benötigte Material mussten zu Fuß oder mit dem Pferd über die Grenze nach Afghanistan transportiert werden. Nachts wurde marschiert und tagsüber in den vielen Höhlenklinken behandelt. Zusammen mit weiteren Ärzten behandelte er im Jahr rund 180 000 Patienten.

    "Wir wollten den Menschen im Osten von Afghanistan langfristig helfen und ein Gesundheitssystem aufbauen," erklärte er. 2001 schied er bei der Bundeswehr aus und widmete sich ganz dieser Aufgabe. Inzwischen sind in dieser Region, die ungefähr der Größe von Bayern und Baden-Württemberg entspricht, 18 Schulen, Gesundheitsstationen und Mutter-Kind-Klinken entstanden, die von der Organisation betreut und unterhalten werden. Weiterhin wurde für die medizinische Fakultät in Jalalabad eine "Professoren-Patenschaft" übernommen, um das Abwandern der Professoren zu verhindern. Aber auch kleinere Projekte wurden gestartet, zum Beispiel die Versorgung der Kinder mit der täglichen Milchration.

    Die "Kinderhilfe Afghanistan" ist die weltweit größte private in Afghanistan tätige Hilfsorganisation. Rund eine Million Euro fließen jedes Jahr in das Land. "Auf unserer Lohnliste stehen rund 1700 Personen", erklärt Erös. Den Schwerpunkt bilden dabei die rund 1400 Personen für den Betrieb der verschiedenen Friedensschulen sowie rund 300 Personen bei den verschiedenen Gesundheitsprojekten.

    Der 1948 geborene Reinhard Erös wohnt mit seiner Familie heute in Mintraching bei Regensburg und leitet die "Kinderhilfe Afghanistan". Rund die Hälfte des Jahres hält er sich in Afghanistan auf; die restliche Zeit nutzt er, um weltweit für die Kinderhilfe zu werben und Spenden zu sammeln.

    Für sein Engagement wurde er heuer mit dem Bundesverdienstkreuz erster Klasse und seine Frau Annette mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Das Bayerische Fernsehen kürte Erös 2001 zum "Bayern des Jahres". Am 3. Dezember erhält die "Kinderhilfe Afghanistan" den mit 10000 Euro dotierten "Marion Dönhoff Förderpreis" der Wochenzeitschrift "Die Zeit".

    Am Ende der Veranstaltung übergaben zwei Schüler symbolisch einen Scheck in Höhe von 1750 Euro, den die Schüler und Lehrer am Schulstandort Karlstadt gesammelt hatten. Der Schulstandort Lohr steuerte weitere 700 Euro bei, so dass die Berufsschule dieses Jahr insgesamt 2450 Euro spendete.

    Ein Kamerateam begleitete den Arzt heuer bei einer seiner Reisen durch Afghanistan. Das ARD strahlt den 45-minütigen Dokumentarfilm unter dem Titel "Kampf um die Kinder" am Donnerstag, 30. November, um 2330 Uhr aus.

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    Für Spenden steht ein Konto 132
    5000 bei der Liga Bank Regens-
    burg (BLZ 75090300) unter dem
    Stichwort "Kinderhilfe Afghani-
    stan" bereit. Weitere Infos unter
    www.kinderhilfe-afghanistan.de

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