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GEMÜNDEN: Ein Meilenstein für Modellbauer

GEMÜNDEN

Ein Meilenstein für Modellbauer

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    Die Modellbauer um Reinhold Weber mit Bürgermeister Jürgen Lippert.
    Die Modellbauer um Reinhold Weber mit Bürgermeister Jürgen Lippert.

    Im Jahr 2011 startete Reinhold Weber mit einem kleinen Team von Freiwilligen damit, die Stadt Gemünden für die Modelleisenbahnanlage im Huttenschloss nachzubauen – und zwar so, wie sie vor der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg aussah. Nach sechs Jahren Bastelarbeit fahren nun die ersten Modelleisenbahnen nach einem computergesteuertem Schaltplan an der Kulisse der Vorkriegsaltstadt vorbei.

    Internationaler Museumstag im Huttenschloss

    Am Sonntagnachmittag versammelten sich knapp 30 Modelleisenbahninteressierte am Internationalen Museumstag in den Räumen des ehemaligen Feuerwehrhauses am Huttenschloss in Gemünden. Die Besucher hatten die Chance, zum ersten Mal das frühere Gemünden in Miniatur und den daran vorbeifahrenden Zugverkehr zu bewundern. Nach knapp 10 500 Arbeitsstunden der sechsköpfigen Gruppe sind nun große Teile der Innenstadt in der Mitte des Modells aufgebaut, und die Züge können nach einem Computer-Steuerplan auf- und abfahren. Was vorher nur manuell mit kleinen Knöpfen zu steuern war, passiert nun komplett automatisiert und digital ohne Zusammenstöße oder Ausfälle.

    Nachbau der Altstadt

    Für den 71-jährigen Reinhold Weber geht es bei dem Projekt allerdings nicht hauptsächlich um Miniatureisenbahnen. Viel mehr steht der Nachbau des alten Gemünden im Vordergrund, wie es vor der Zerstörung durch Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg existierte: „Der Ursprungsgedanke war die Gemündener Altstadt aus den 30er Jahren nachzubauen. Doch ein Gemünden ohne die Eisenbahn ist nicht unser Gemünden. Deshalb haben wir das Projekt eben sowohl auf die Stadt an sich, als auch auf das Schienennetz ausgeweitet“, erklärt der begeisterte Hobbybastler.

    Maßstabsgetreue Nachbauten angefertigt

    Um an die ehemaligen Bebauungspläne Gemündens und den Netzplan der Bahnstrecke zu kommen war laut Weber neben guten Kontakten auch aufopferungsvolle Recherchearbeit nötig. So basiert das komplette Modell auf maßstabsgetreuen Nachbauten nach dem Vorbild auf alten Postkarten oder Zeichnungen der Stadt Gemünden.

    Auf Spenden angewiesen

    Was die Materialien des Nachbaus angeht, war und ist das Team allerdings immer wieder auf Spenden von Bürgern angewiesen. Finanzielle Unterstützung gibt es von der Stadt Gemünden sowie der unterfränkischen Kulturstiftung.

    Gemündens Bürgermeister Jürgen Lippert, der dem offiziellen Startschuss der Eisenbahnstrecke beiwohnte, fand lobende Worte für die engagierten Modellbaufreunde: „Die Arbeit, die jeder Einzelne des Modellbauteams hier reinsteckt, ist Wahnsinn. Mit Geld ist das alles gar nicht zu bezahlen. Man erkennt direkt, dass mit viel Herzblut gebastelt und geschraubt wird.“

    Ein einzigartiges Projekt

    Die Aufgabe, die Stadt im Zustand vor der Zerstörung nachzubauen, bezeichnete er als außergewöhnliches und fast schon in dieser Form einzigartiges Projekt. Die Fertigstellung der kompletten Anlage ist bis 2021 geplant, aber dem sieht Reinhold Weber eher entspannt entgegen. „Wir sind fertig, wenn wir fertig sind. Sobald aber alles nach Plan steht und funktioniert, werden sicherlich auch wieder einige Maßnahmen zur Instandhaltung und Ausbesserung anstehen. Außerdem will man als richtiger Modellbauer sowieso nie fertig werden, da es danach dann langweilig wird.“ sagt der 71-Jährige und schmunzelt.

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