Groß war die Freude bei der Band "Dampfstrahl" und bei ihren zahlreichen Fans, als sie beim unterfränkischen Wettbewerb "Der Bayerische Musik-Löwe 2000" im Schweinfurter Kulturzentrum "Stattbahnhof" als Sieger von der Bühne ging. Damit qualifizierte sie sich als Vertreter Unterfrankens für die Teilnahme am Bayerischen Musikpreis 2000, der am kommenden Samstag, 28. Oktober, in der Geodrom-Halle in Gerolzhofen ausgetragen wird.
Auch wenn an jenem Abend in Schweinfurt nicht alle Anwesenden das junge Karlstadter Quartett an erster Stelle sehen wollten, haben die vier Jungtalente inzwischen mit weiteren Auftritten im Umkreis und nun sogar mit der Einladung zum bundesweiten Musikwettbewerb "Treffen Junge Musik-Szene" Anfang November im "Quasimodo" in Berlin bewiesen, dass sie keine musikalischen Eintagsfliegen sind.
Gegründet wurde die Band im Sommer 1999 als Nachwuchsband des Johann-Schöner-Gymnasiums. Sie wurde besonders in der Anfangszeit vom damaligen Musiklehrer Clemens Hauck betreut.
In der jetzigen Formation besteht sie jedoch noch nicht lange. Vor nur wenigen Wochen stieß der 17-jähriger Keyboarder und Trompetenspieler Andreas Link zur Truppe. Etwas umständlich ist es für den Schüler der Fachoberschule in Würzburg schon, zu den allwöchentlichen Proben nach Karlstadt zu kommen, die im Musikraum des Gymnasiums oder in der Hauptschule stattfinden. Die übrigen Bandmitglieder sind alle Schüler des Johann-Schöner-Gymnasiums (JSG).
Seit etwa vier Jahren nimmt der 15-jährige Maximilian Eder Unterricht in E-Bass und E-Gitarre. Eine Weiterbildung im Rahmen des Wahlunterrichts am JSG erfährt das selbstbewusste Jungtalent mit der Bob-Marley-Frisur zurzeit auch noch am Kontrabass und im Chor bei Musiklehrer Philipp Kobel.
Von frühester Kindheit an - angeregt vom Vater - interessiert sich der 15-jährige Benedikt Kaufmann für Musik. Seit etwa sechs Jahren nimmt der frischgebackene Schülersprecher Schlagzeugunterricht an der Musikschule Karlstadt. Der 16-jährige Leadsänger und Gitarrist Fabian Enzmann hatte schon früh die Gitarre als Lieblingsinstrument entdeckt. Im Selbstunterricht arbeitete er im Nu zwei Gitarrenbücher durch und nahm auch jede weitere Gelegenheit wahr, seine Fingerfertigkeiten auszubauen.
Einige der musikalischen Impulse für die Eigenkompositionen von "Dampfstrahl" entstammen den von Fabian selbst kreierten Gitarrenriffs. Mittelpunkt ihrer Stücke sind jedoch meist die bisweilen recht provokanten deutschsprachigen Texte. "Schließlich soll das Publikum verstehen, was wir mit unseren Liedern aussagen wollen", so Benedikt Kaufmann, der ruhende Pol im Quartett.
Vorbild für die Gruppe ist die inzwischen aufgelöste Karlstadter Formation "Eben drum", in der Fabians Onkel Michael Fromm am Schlagzeug spielte. Unterstützung erfahren die jungen Musiker von Eltern, Verwandten und Freunden, die sie zu den Proben kutschieren und die ihnen Tipps geben.
Nun fiebert "Dampfstrahl" erst einmal dem 28. Oktober entgegen. Ihre Fangemeinde wird sie sicherlich nach Gerolzhofen zum Bayerischen Musikpreis begleiten und sie nach Leibeskräften unterstützen. Na dann aber Volldampf voraus - und Attacke auf den heiß begehrten Plattenvertrag, der dem Sieger winkt. Danach heißt es aber zwischendurch ein paar Tage kräftig für die Schule büffeln, denn fast zeitgleich mit dem Auftritt in Berlin beginnt die erste Runde Schulaufgaben . . .