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Steinfeld: Ein Sonntag auf der Steinfelder Dorfgasse

Steinfeld

Ein Sonntag auf der Steinfelder Dorfgasse

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    Ein Sonntag auf der Dorfgasse.
    Ein Sonntag auf der Dorfgasse. Foto: Franz Schaub

    Das Foto wurde aufgenommen in Steinfeld in den 1930er Jahren und gewährt einen Blick in die Neue Gasse, wie die heutige Rathausstraße früher hieß. Der Standort des unbekannten Fotografen ist im Schatten des mächtigen Kastanienbaums an der Würzburger Straße. Er hält eine Straßenszene in dem unterfränkischen Dorf fest, das damals sehr stark von der Landwirtschaft geprägt war und von der  Mainpost in den 1960er Jahren als „Kartoffelkammer des Landkreises Lohr“ bezeichnet wurde.

    Seine besondere Wirkung erzielt das Schwarzweißbild zum einen durch das Licht- und Schattenspiel der Morgensonne, zum anderen durch die Ruhe, die das Geschehen auf der Straße ausstrahlt. Neben einem Gasthaus prägen blumengeschmückte, heute unter Denkmalschutz stehende Fachwerkhäuser, typische fränkische Hoftore sowie verschiedenartige Gebäude und Dachformen das Straßenbild. In der Kandel – im Steinfelder Dialekt Kannl – an der Seite der unbefestigten Straße steht noch etwas Regenwasser. Diese aus Pflastersteinen gebildeten Rinnen leiten das Oberflächenwasser „zum Groawe“, zum Hofgraben.

    Vermutlich ist Sonntag. Die Hoftore der Bauernhäuser sind geschlossen, auf der Straße ist kein Fuhrwerk unterwegs, nur ein Leiterwagen steht leer am Straßenrand. Die Bauern sitzen vielleicht beim Frühschoppen in der Wirtschaft und genießen die arbeitsfreien Stunden, ehe am Abend die Arbeit im Stall wieder beginnt.

    Ein kunstvoll gestalteter Ausleger aus Eisen, der von der Hauswand in die Straße hineinragt, macht auf die Gastwirtschaft Zum Ross aufmerksam. Zwei Schilder an der Hauswand informieren über den damaligen Gastwirt Josef Hanftmann und den Ausschank von Lohrer Bier. Die Gaststätte war im Mittelalter als „gemeine Schenk am oberen Thor“ bekannt. Dieses Tor versperrte im Mittelalter in der Nacht für ungebetene Gäste und Tiere den Zugang von der Würzburger Straße in das Dorf. Es gab insgesamt vier Tore, die in die alte Dorfmauer rings um Steinfeld eingelassen waren.

    Es sind fast ausschließlich Kinder, die sich an diesem Sonntagmorgen in der Gasse aufhalten. 

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