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Lohr: Ein spielerischer Einblick in den Landtag

Lohr

Ein spielerischer Einblick in den Landtag

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    Schüler aus dem Presseteam des Planspiels: (von links) Luzia Schanbacher (10b), Sina Roth (10c), Felix Rack (10a), Lena Schital (10b), Johanna Spanier (10a) und Melanie Weißbeck (10a).
    Schüler aus dem Presseteam des Planspiels: (von links) Luzia Schanbacher (10b), Sina Roth (10c), Felix Rack (10a), Lena Schital (10b), Johanna Spanier (10a) und Melanie Weißbeck (10a). Foto: Annika Kickstein

    In der großen Aula der Lohrer Georg-Ludwig-Rexroth-Realschule sitzen fast 90 Schüler der zehnten Klassen im Kreis vor der Bühne. Ein Schüler spricht am Podium: »Damit ist das Gesetz zur Verbesserung des Verbraucherschutzes beschlossen.« An diesem Montag bilden die Realschüler in einem vierstündigen Planspiel ihren eigenen Landtag.

    Es war das zweite Politik-Planspiel an der Realschule und wurde im Auftrag des Bayerischen Landtags vom Centrum für angewandte Politikforschung (CAP) entwickelt.

    Zum Abschluss des Planspiels kommt Besuch aus München: Thorsten Schwab (CSU), die nach einer längeren Grippe wieder gesunde Anna Stolz (Freie Wähler) und Helmut Kaltenhauser (FDP) kamen zum Realitäts-Check. Die Schüler sammelten Fragen auf blauen Zetteln, die die Mitarbeiter des CAP verlasen.

    Wie bleibt man immer sachlich?

    Brennend interessierte die Schüler das Leben eines Landtagsabgeordneten: Wie viel verdient ein Abgeordneter? Wie sieht ein normaler Tag eines Abgeordneten aus? Und gelingt es den Abgeordneten immer, sachlich bei der Diskussion zu bleiben? »Wenn es Streit gibt, dann unter der Regierung und der Opposition«, antwortet Thorsten Schwab.

    Anna Stolz widerspricht beim Thema Fraktionszwang: »Es gibt keinen Zwang. Aber Disziplin und Stabilität.« Denn nur so könne eine Regierung auch die Mehrheit behalten, so Stolz.

    Diskussion: Die Landtagsabgeordneten Helmut Kaltenhauser (links), Thorsten Schwab (Mitte) und Anna Stolz (rechts) stellten sich den Fragen der Schüler der Georg-Ludwig-Rexroth-Realschule in Lohr.
    Diskussion: Die Landtagsabgeordneten Helmut Kaltenhauser (links), Thorsten Schwab (Mitte) und Anna Stolz (rechts) stellten sich den Fragen der Schüler der Georg-Ludwig-Rexroth-Realschule in Lohr. Foto: Annika Kickstein

    Und wie lange dauert es, bis ein Gesetz auf die Beine gestellt wird? Die Politiker klären auf: Es könne schon vier Monate dauern, sagt Schwab. »Und natürlich sind die Verbände auch mit dabei. Wir hören verschiedene Interessen an«, sagte Kaltenhauser. Das sei gu‘, und keineswegs nur mit dem geschmähten Begriff »Lobbyarbeit« abgetan, sind sich zumindest Schwab und Kaltenhauser einig.

    Der Landtag in Schülerhand

    »Es hat uns allen Spaß gemacht«, fasst die 16-jährige Schülerin Luzia Schanbacher den Tag zusammen. »Wir haben alles komplett alleine gemacht, der Landtag war in unserer Verantwortung. Das fand ich gut«, sagt ein Mitschüler.

    Neben fünf Mitarbeitern des Centrums betreute die 27-Jährige Studienbeirätin Nikola Schaupp die Schüler. »Ich hab den Vermerk von einem Schüler bekommen: Frau Schaupp, können wir das nicht öfter machen?« Sie findet das Rollenspiel wertvoll für die Schüler: »Man kann den Schülern auch einfach vorkauen wie ein Gesetzgebungsprozess funktioniert, aber wie viel bleibt dann hängen?«

    Landtag kommt zu den Schülern

    Thorsten Schwab richtet sich im Abschluss direkt an die Schüler. Er fordert sie auf, aktiv zu werden und die Politiker anzuschreiben, wenn es Themen gibt, die sie interessieren. »Vielleicht gibt es ja eine Antwort auf die Frage, die einen bewegt. Aber einfach nichts tun - damit löst man ja kein Problem«, mint Schwab.

    Anna Stolz war froh, am Abschlussplenum teilgenommen zu haben: »Ich finde es generell total klasse dass man die Möglichkeit hat, mit jungen Menschen in den Austausch zu kommen und sieht, was sie so bewegt.« Auch würden die Schüler so direkt erleben, wie die Arbeit eines Abgeordneten in Wirklichkeit aussieht.

    »Solche Formate kann man gar nicht oft genug machen«, sagt auch Kaltenhauser. Der Bundes- und Landtag seien den Unterfranken gedanklich zu weit weg - so hatten die Schüler die Möglichkeit, einen direkten Bezug zu schaffen. »Wenn sie nicht zum Landtag kommen, müssen wir zu denen kommen.«

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