Erst knapp zwei Jahre alt ist der Verein "A.L.I.S.K." e.V., den ehemalige Schüler das Marktheidenfelder Balthasar-Neumann-Gymnasiums in Würzburg gegründet haben, aber ein großes Ziel hat man bereits erreicht: in Kalkutta steht ein Kinderheim kurz vor der Einweihung, der Baubeginn für ein zweites Haus steht kurz bevor.
Jederzeit vor Ort
Jederzeit vor Ort ist Wolfgang Müller, Diplom-Physiker aus Marktheidenfeld, der in Kalkutta bengalische Sprachen studiert und seit fünf Jahren in Kalkutta lebt. Namensgebend für den Verein "Aktion Lebenshilfe für Indiens Straßenkinder" war auch Müllers Weggefährte Ali Salem Khalifa aus Libyen, der jedoch in einer indischen Klinik verstorben ist. Mit der Gründung von "ali sk" will Wolfgang Müller das Andenken an seinen libyschen Freund bewahren.
Indiens Straßenkinder, in Kalkutta sind es alleine schon über 100 000, leben ohne ein Dach über dem Kopf, nachdem sie meist von ihren verschuldeten Eltern als "Pfand" an Gläubiger gegeben wurden.
Opfer von Gewalt
Sie sind oft Opfer von Gewalt, Missbrauch und Ausbeutung oder versuchen, mit Hilfe von Drogen ihr Elend zu vergessen. Das Kinderheim von "ali sk" konnte mit Spenden in Höhe von knapp 40 000 Mark finanziert werden. Patenschaften für die Kinder sollen die Kosten für Unterbringung, Ernährung, medizinische Versorgung und den Schulbesuch ermöglichen. Langfristiges Ziel ist der Bau einer Straßenkinder-Farm außerhalb der Stadt für 200 bis 300 Kinder.
Der erste Vereinsvorsitzende Jürgen Köhler sowie Schatzmeister Johannes Väthjunker sind ebenfalls ehemalige Schüler des Balthasar-Neumann-Gymnasiums, wo man sich schon in diesem Sommer wieder für eine Spende für "ali sk" entschieden hat. Im Frühjahr hatte die Vorstandschaft von "ali sk" am BNG in einem beeindruckenden Dia-Vortrag über Indien und Kalkutta und das Kinderheim (damals noch im Bau) im besonderen berichtet, zu dem der Erlös der Tombola wesentlich beigetragen hatte.
Löwenanteil
So stand der Entschluss der Klassen 8c und 11b (jetzt in 9b und 9c bzw. 12) fest: sie hatten am Straßenfest des BNG im Juli eine sehr erfolgreiche Tombola organisiert und gestaltet und dabei mannigfaltige Unterstützung durch Betriebe und Geschäfte aus dem Raum Marktheidenfeld erhalten.
Der Löwenanteil des Tombola-Erlöses sollte nach Kalkutta gehen. Wie bereits berichtet, ging ein anderer Teil nach Tansania an die Ilovi Primary School in Njombé, ein weiterer Teil an den bei einem Unfall schwer verletzten kenianischen Jungen Duncan Nurigi.
So konnte nun ein Gesamt-Betrag von 2000 Mark überwiesen werden, dessen 100-prozentige Verwendung vor Ort der Verein "ali sk" garantiert, da die Tätigkeit der Mitarbeiter ehrenamtlich ist. Ein von Wolfgang Müller gegründeter indischer Verein "Ali S.K. Memorial Society for the children" in Kalkutta hilft bürokratische Hürden zu überwinden.