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Sendelbach: Eine Zeitreise mit Micky Maus und Co.

Sendelbach

Eine Zeitreise mit Micky Maus und Co.

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    Comic-Erinnerungen: Die Exponate aus den vergangenen rund 125 Jahren werden noch bis zum Sommer im Lohrer Schulmuseum ausgestellt. 
    Comic-Erinnerungen: Die Exponate aus den vergangenen rund 125 Jahren werden noch bis zum Sommer im Lohrer Schulmuseum ausgestellt.  Foto: Steffen Schreck

    Im städtischen Schulmuseum in Sendelbach dreht sich bis Mittwoch, 31. Juli, in einer Sonderausstellung alles rund um das Thema Comics. Museums-Leiter Eduard Stenger empfing zur Eröffnung am vergangenen Donnerstag das Ehepaar Marion und Wolfgang Wagner, das die Exponate zur Verfügung stellt. Auch vom Comic-Stammtisch Würzburg-Kist kam eine Abordnung. Lars Brueder aus Iphofen kam standesgemäß in Odin-Montur.

    Museums-Leiter Eduard Stenger sprach von einer "wunderbaren Ausstellung", die man noch weit ergänzen könnte. Am Beispiel von "Struwwelhitler", einer britischen Propaganda-Schrift aus dem Jahr 1941, betonte er die politische Bedeutung von Comics in den einzelnen Epochen.

    Alles penibel geplant

    Als einen der Vorreiter und Ursprung der modernen Comics nannte Stenger den Autor Wilhelm Busch und seine Geschichten. Er selbst habe zuletzt Mangas genauer unter die Lupe genommen. Die großen und prägnanten Augen der Figuren aus Fernost nannte er eine bemerkenswerte Eigenschaft.

    Bei der Ausstellung selbst habe er mit dem Metermaß in der Hand alles penibel geplant und begleitet. "Museen müssen sich entwickeln und ständig aktiv sein", ist Stenger überzeugt. Ähnlich wie ein modernes Geschäft. Die Ausstellungsstücke stammen von Wolfgang Wagner. Der Himmelstadter nennt 70.000 Comics sein Eigen. Auf die Frage nach der Aufbewahrung wird deutlich, dass vor allem früher die Comics sehr klein waren. "Da passen auch mal ein paar Hundert in einen Schuhkarton", meinte ein "Stammtischler".

    Teure Originale

    Ausgestellt sind vor allem von den teureren und raren Comics die später aufgelegten Exemplare. Denn laut Katalog sind inzwischen viele der bunten Heftchen als Originale richtig teuer. Wolfgang Wagner nimmt fünf in Plastikfolie verpackte Comics in die Hand und meint, "hier habe ich jetzt 100.000 Euro". Allerdings seien die Vermarktung und die tatsächliche Umsetzung in bares Geld eher von theoretischer Natur. Worauf es ankommt, verrät Wagner: "Neben der Seltenheit macht in erster Linie der Zustand den Preis und die Begehrlichkeit aus".

    "Odin" Lars Brueder aus Iphofen hat "nur" 10.000 Comics. Der 62-Jährige sagt, seine Verkleidung als Odin stelle die Verbindung zu den Comics von Superhelden her. Einer dieser Comics nenne sich eben Thor. "Und Odin war ja der Vater von Thor", erklärt der Sammler. Seine Leidenschaft würde sich auch weiter als nur auf die Comics erstrecken. Seine ganze Wohnung sei entsprechend umgebaut.

    Auch in der Lohrer Ausstellung sind die beliebten Figuren der Heftchen aus verschiedenen Materialien und in verschiedenen Größen ausgestellt. Viele Besucher der Ausstellung werden sich in ihre Kinder- und Jugendzeit zurückversetzt fühlen. Fix und Foxi oder Micky Maus dürften dabei als Standard gelten, Hefte, die fast jeder einmal in der Hand hatte. Doch damit ist es längst nicht getan. Die akribisch aufgebaute Ausstellung zeigt eine Fülle der kleinen Comics aus den 50er Jahren über Werbe-Comics wie "Sumsi" oder "Knax" der Banken und Sparkassen.

    Laut Eduard Stenger geht es den Veranstaltern dabei um den sogenannten Aha-Effekt beim Publikum, um das freudige Wiedererkennen von zumeist in der Kindheit und Jugend gelesenen Abenteuer-Heftchen, Zeitungs-Comic-Strips oder lieb gewonnenen Zeichentrick-Ikonen, die für Süßigkeiten oder Spielzeug, aber auch für Kleidung (Lurchi – Salamander-Schuhe) und andere Alltagsdinge Werbung machten.

    Und genau das passiert. Am liebsten würde man sich einen Stapel der Comics nehmen, sich hinsetzen und anfangen zu lesen. Aber dafür sind die teilweise seltenen Hefte dann doch viel zu wertvoll.

    Geöffnet ist die Ausstellung Mittwoch bis Sonntag und an allen gesetzlichen Feiertagen, jeweils von 14 bis 16 Uhr, für Gruppen auch nach Absprache.

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