Zur turnusmäßigen Jahresversammlung war der Bezirk Bayern Nord des Verbands Deutscher Eisenbahner-Sportvereine (VDES) zu Gast beim ESV Bavaria Gemünden, der in diesem Jahr sein 125-jähriges Bestehen feiert. Zur Versammlung begrüßte Bezirkssportleiter Johannes Kulacz im Hotel Imhof, Gasthof „Zum letzten Hieb“, 22 Vorsitzende und Vertreter der insgesamt 24 im Verband organisierten Vereine. Die Verbandsmitglieder kamen aus Ober-, Mittel- und Unterfranken, sowie der Oberpfalz und Niederbayern.
Bürgermeister Jürgen Lippert stellte in einem Grußwort die Stadt Gemünden, ihre Struktur und Geschichte vor. Die ehemalige Fischersiedlung Gemünden sei wichtiger Verkehrsknotenpunkt, seit 1854 Eisenbahner-Stadt und nach wie vor stark von der Bahn geprägt. Gastgeberin Ursula Hartmann, Vorsitzende des ESV Bavaria, hieß die Vereinsvertreter ebenfalls willkommen und bedankte sich für die Unterstützung durch den Verband. In seinem Bericht stellte Kulacz fest, dass die im Verband organisierten Vereine trotz aller Veränderungen im Bahnwesen und vierzehn Jahre nach der Privatisierung nach wie vor durch die Bahn gefördert werden. Man könne froh sein, dass die sozialen Einrichtungen der Bahn noch funktionieren. Mit Blick auf die Zukunft sagte er: „Die Botschaft heißt, es geht weiter.“ Sein besonderer Dank galt in diesem Zusammenhang auch dem Aufsichtsratsvorsitzenden der Sparda-Bank Nürnberg und Mitglied im Bundesvorstand der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), Franz Rackl, für das Engagement und die finanzielle Unterstützung durch die Bank.
Sportmanager Dirk Hader stellte nach den Grußworten das breit gefächerte Angebot des VDES vor. Dazu gehören unter anderem Sportveranstaltungen, die betriebliche Gesundheitsförderung durch Kurse und Seminare oder Informationsveranstaltungen bei Betriebsversammlungen. Immer mehr nachgefragt werden Kompaktseminare zur Selbstverteidigung und Deeskalation, vor allem durch das Zugpersonal.
Mit Blick auf die Statistik berichtete der Vorsitzende Kulacz, dass im Verband insgesamt 9375 Mitglieder beheimatet sind. Der größte Verein ist der Eisenbahner-Sportverein Regensburg mit 1680 Mitgliedern. Nach den Vereinen in Nürnberg und Schwandorf liege Gemünden mit 729 Mitgliedern an vierter Stelle der 24 Vereine. Es gebe allerdings große Unterschiede in der Altersstruktur der Vereine. Einzelne Sportgemeinschaften seien überaltert, weil durch Strukturmaßnahmen und dadurch bedingte Auflösungen einfach keine Eisenbahner mehr vor Ort sind. In Gemünden liege der Anteil der Eisenbahner oder deren Angehörigen immerhin noch bei 17 Prozent. Er lobte die Altersstruktur des Vereins, in dem 34 Prozent der Mitglieder unter 18 Jahre alt sind, beziehungsweise 45 Prozent unter 26 Jahre.
Im weiteren Verlauf kamen aus der Versammlung auch kritische Töne, die von Schwierigkeiten berichteten, dass das Management für die Immobilien der Bahn neuerdings dazu neige, auch jahrelang von Eisenbahnvereinen gepachtetes Sportgelände für andere Zwecke meistbietend zu verkaufen. Vorsitzender Kulacz versprach, sich in diesen Fällen für einvernehmliche Lösungen einzusetzen.
Die turnusmäßige Wahl des Vorstandes brachte im Ergebnis wenig Änderungen. Gewählt wurden Bezirkssportleiter Johannes Kulacz (EAV Gleißhammer Nürnberg), Schatzmeister Hans Peter Kuhn (ESV Nürnberg Rangierbahnhof), Bezirksjugendwart Thomas Hüttner (DB AG Netz) und Schriftführer Gerhard Krejci (ESV Plattling). Als Beisitzer fungieren Dr Michael Hartwig (ESV Zwiesel), Gerhard Bock (ESV Erlangen und Harald Jahreis (ESV Bayreuth).
Am Abend des Sitzungstages waren die Teilnehmer Gast im Sportheim des ESV Bavaria Gemünden.