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KARLSTADT: Ende war schon länger abzusehen

KARLSTADT

Ende war schon länger abzusehen

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    Ein guter Name in der Baubranche: Die Karlstadter Firma Ehrenfels war nicht nur alteingesessen, sondern galt als zuverlässiger und erfahrener Auftragnehmer. Das Markenzeichen der Firma waren die grasgrün lackierten Fahrzeuge (hier im Einsatz an der Polizei in Karlstadt).
    Ein guter Name in der Baubranche: Die Karlstadter Firma Ehrenfels war nicht nur alteingesessen, sondern galt als zuverlässiger und erfahrener Auftragnehmer. Das Markenzeichen der Firma waren die grasgrün lackierten Fahrzeuge (hier im Einsatz an der Polizei in Karlstadt). Foto: Foto: Amkreutz-Götz

    Natürlich sei die Motivation im Keller, heißt es unter Mitarbeitern der Bauunternehmung Ehrenfels in Karlstadt angesichts des Schlussstrichs, der am Mittwoch bei einer Betriebsversammlung unter die alteingesessene Karlstadter Baufirma gezogen wurde. Andererseits ist nach wie vor ein gewisser Stolz auf die Firma zu spüren. So sagt einer: „Ich lasse nichts über die Firma kommen.“ Das Betriebsklima sei immer gut gewesen, die Zahlungsmoral ebenso. Es wurde immer nach Tarif entlohnt. Und auch die anstehende Abwicklung werde mit Abfindungen und Sozialplan ganz nach den Buchstaben des Gesetzes stattfinden.

    Der Betriebsratsvorsitzende Dieter Ehrenfels sagt, trotz dieses Super-Gaus sei es ein Glück für alle Kollegen, dass die Baubranche derzeit boomt. Er hoffe, dass alle bald wieder Arbeit finden. Etliche hätten schon Angebote von anderen Firmen bekommen. „Wir haben gut ausgebildetes Personal. Bei denen dürfte es eigentlich keine Probleme geben.“

    Düster sehe es allerdings für die ungelernten Kräfte aus. Etwa ein Dutzend Hilfsarbeiter gehen bei der Bauunternehmung den Fachkräften zur Hand.

    Gerade da es der Baubranche gut geht, hätte es eigentlich nicht passieren dürfen, dass Ehrenfels zumachen muss. Den Hauptgrund sieht der Betriebsratsvorsitzende in den Großprojekten in ganz Deutschland und sogar darüber hinaus, bei denen mit Subunternehmen gearbeitet wurde. Leute aus Karlstadt seien dort nicht im Einsatz gewesen. Der Standort Karlstadt hingegen sei aus seiner Sicht gesund gewesen.

    Verärgert seien die Mitarbeiter hauptsächlich, weil sie glauben, dass die Schließung von langer Hand vorbereitet wurde. Erste Vorboten hatte es schon seit Oktober vergangenen Jahres gegeben. Nach und nach hatten etwa 28 Mitarbeiter die Firma verlassen oder verlassen müssen. Vor sechs Wochen wurden 16 Leute „freigestellt“ – wie man das gerne beschönigend nennt.

    Es handelt sich ausdrücklich nicht um eine Insolvenz. Etwa bis Januar werden noch Aufträge zu Ende geführt.

    Wie am Donnerstag berichtet, sind von der Firmenschließung 62 Mitarbeiter am Standort Karlstadt und 21 am Standort Duisburg betroffen. Sie sollen bis zum Ende der laufenden Projekte beschäftigt bleiben, hieß es am Mittwoch von Seiten des Unternehmens.

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