Sein Beruf war ihm Berufung, in vielen Sendelbacher Vereinen war er engagiert: Am Dienstag vergangener Woche ist Josef Stegerwald im Alter von 91 Jahren gestorben. Kennzeichnend für den Ehrenobermeister der Innung für Installateure und Heizungsbauer waren sein unternehmerisches Wirken über Jahrzehnte, seine große Energie und sein Humor.
Als Stegerwald im Mai 1929 als ältester Sohn von Michael und Christine Stegerwald zur Welt kam, war es gerade ein Jahr her, dass sein Vater eine Bau- und Kunstschlosserei mit Installationsbetrieb gegründet hatte. Es lag nahe, dass sein Sohn das Schlosserhandwerk erlernte. Eigentlich wollte er aber Metzger werden.
Nach der Lehrzeit in München trat er 1946 in den väterlichen Betrieb ein. Mit 24 Jahren bestand er die Meisterprüfung. Stets auf Weiterbildung bedacht, legte er zusätzlich die Meisterprüfungen im Elektrofach sowie als Gas- und Wasserinstallateur ab. Hinzu kam die Eignungsprüfung zum Heizungsbauer.
86 Lehrlinge ausgebildet
Den Betrieb übernahm er 1961. In drei Berufen bildete er 86 Lehrlinge aus. Die Innungen seines Berufsstandes führte er 29 Jahre lang in den Kreisen Lohr, Gemünden, Marktheidenfeld, Karlstadt, Hammelburg und Bad Brückenau. Von 1976 bis 1988 war er Obermeister der Spengler, Heizungsbauer und Installateure.
Seit 1952 war Stegerwald mit seiner Frau Charlotte, geb. Schmelzle, verheiratet. Aus der Ehe gingen drei Töchter hervor. Seine älteste Tochter starb mit nur 22 Jahren. Vier Enkelkinder und fünf Urenkel waren sein ganzer Stolz. Im Betrieb war seine Frau für den kaufmännischen Bereich und den Verkauf zuständig.
Nachdem er die Firma 1984 seiner Tochter Petra Stegerwald übergeben hatte, erfüllte sich das Paar Wünsche, für die vorher keine Zeit war. Beide reisten viel. Mit 70 Jahren kaufte sich Stegerwald noch ein Motorrad, legte aber keine langen Strecken mehr zurück. Charlotte Stegerwald starb 2015.
Bass beim Sängerbund
Neben der beruflichen Belastung nahm sich Stegerwald Zeit für die örtlichen Vereine. Jahrzehnte lang gehörte der Aktive mit der Bass-Stimme dem Sängerbund Sendelbach an. In der Sendelbacher und der Lohrer Feuerwehr war er 32 Jahre lang engagiert und brachte es bis zum Kommandanten und stellvertretenden Kommandanten.
Über ein halbes Jahrhundert war er Mitglied im SV Sendelbach, ähnlich lange in der Soldatenkameradschaft. Auch im Ruhestand konnte Stegerwald nicht stillstehen. Er arbeitete im Garten oder in der Werkstatt. In seinem viereinhalb Hektar großen Wald war er bis zuletzt am Holzmachen.
Der Beisetzungstermin steht noch nicht fest.