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RETZSTADT: „Engel braucht man immer“

RETZSTADT

„Engel braucht man immer“

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    Mit Begeisterung waren die Kleinsten in der Kinderbackstube dabei, ihre Dinos oder Plätzchen aus Mürbeteig auszustechen.
    Mit Begeisterung waren die Kleinsten in der Kinderbackstube dabei, ihre Dinos oder Plätzchen aus Mürbeteig auszustechen.

    Eine seiner drei Töchter, Anna Pfister, heiratete den Bäckermeister Theodor Engel, der 1936 die Bäckerei übernahm. 1951 wurde das damalige Haus in der Hauptstraße 23 abgerissen und an gleicher Stelle das heutige Wohnhaus mit Backstube gebaut. Das Lager wurde 1963 durch einen Anbau erweitert.

    Seit 1976 leitet der heute 56-jährige Franz-Josef Engel die Geschicke des Familienunternehmens, wobei er seit 1977 von seiner aus Retzbach stammenden Ehefrau Andrea (geborene Tengler) unterstützt wird. Noch im gleichen Jahr wurde das Wohnzimmer verlegt und der Laden um ein zweites Schaufenster erweitert.

    Mit dem Einbau des noch heute im Gebrauch befindlichen Etagenofens wurde 1981 die Erneuerung der Backstube und ihrer Einrichtung begonnen. 1985 wurde auf dem daneben befindlichen Grundstück das neue Wohnhaus gebaut. 1989 wurde die Mehlsiloanlage eingebaut, 2003 kauften die Eheleute die ehemalige Bäckerei und Konditorei Kolb in Himmelstadt, die heute als Filiale betrieben wird. Im Jahr 2004 wurde die Backstube nochmals umgebaut und erweitert.

    „Die Bäckerei Engel hat sich über viele Jahrzehnte hinweg allen Veränderungen gestellt“, bekräftigte in seinem Grußwort der Vizepräsident der Handwerkskammer Unterfranken Walter Heußlein (Birkenfeld), der anschließend der Bäckerei Engel die Ehrenurkunde der Handwerkskammer überreichte. „Nicht nur unternehmerisches Können und Geschick der Vorfahren allein und der Verantwortlichen heute ließ diesen Betrieb zu einem erfolgreichen Unternehmen wachsen“, führte er weiter aus. „Denn bis heute stehen auch die Ehefrauen der Betriebsinhaber dahinter, die über Generationen hinweg sich mit Herz und Verstand in die Geschicke des Unternehmens einbrachten und auch heute einbringen.“

    „Engel braucht man immer“, erklärte der Obermeister der Bäckerinnung Mainfranken, Wolfgang Rhein (Acholshausen), und brachte ein großes Lob für den Familienbetrieb Engel aus. „Brot satt“, also die Bevölkerung satt zu machen, war vor 100 Jahren das Ziel der Bäcker. Dagegen steht heute meist der Genuss an erster Stelle. „Und diesen Wandel hat die Bäckerei Engel hervorragend umgesetzt“, führte der Obermeister weiter aus.

    Eine besondere Ehrung verkündete Retzstadts Bürgermeister Karl Gerhard, der dem Oberhaupt des Familienunternehmens, Franz-Josef Engel, den Ehrenteller der Gemeinde überreichte. Einen besonderen Dank richtete er dabei an die Verantwortlichen, die sich auch ihrer Aufgabe für die Gesellschaft erinnern. So werden über zehn Arbeitsplätze in Retzstadt und Himmelstadt angeboten; viele Auszubildende haben ihre Lehrjahre in Retzstadt absolviert und auch die Kindergärten in Retzstadt (und jetzt auch in Himmelstadt) werden immer wieder unterstützt. Diesem Dank schloss sich der zweite Bürgermeister von Himmelstadt, Gundram Gehrsitz, an, der froh ist, dass die Bäckerei Engel in Himmelstadt nicht nur Backwaren verkauft.

    „Wir machen noch viel in Handarbeit“, erklärte bei den vielen Führungen Franz-Josef Engel. Moderne Technik wird nur dort eingesetzt, wo sie hilft, eine hohe und gleich bleibende Qualität zu sichern. So wurde auch 2007 in der Backstube in Retzstadt ein Ausbildungsfilm des Bayerischen Bäckerhandwerks gedreht.

    „Seit 1982 konnten wir bei der Prämierung durch den Zentralverband des deutschen Bäckereihandwerks 54 Goldmedaillen erringen“, bekräftigte Franz-Josef Engel. 2005 wurde die Bäckerei Engel mit dem Bayerischen Staatsehrenpreis ausgezeichnet.

    Mit dem 23-jährigen Matthias Engel und dessen Lebenspartnerin Susanne Schmitt aus Leinach ist auch der Fortbestand des Familienunternehmens gesichert. „Über 50 Kinder haben die Kinderbackstube besucht“, erklärte der Juniorchef, wobei die Kinder mit Begeisterung ihre Dinos oder Plätzchen aus Mürbeteig ausgestochen und verziert haben. Stolz ist Franz-Josef Engel auch darauf, dass alle an diesem Tag Beschäftigten auf eine Bezahlung verzichteten, sodass der Reinerlös der Veranstaltung an die Kindergärten in Retzstadt und Himmelstadt gehen kann.

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