LOHR (WDE) Der Lohrer Malermeister Adolf Lembach ist in der Nacht auf Montag im Gesundheitszentrum Main-Spessart für Pflege und Therapie in Gemünden im Alter von 92 Jahren verstorben. Dort befand er sich seit seinem Schlaganfall im Juli vergangenen Jahres. Zuvor hatte er mit seiner Familie im eigenen Haus an der Färbergasse gewohnt.
Lembach wurde 1913 als viertes von sechs Kindern in Lohr geboren. Nachdem er die Schule beendet hatte, trat er im elterlichen Betrieb eine Lehre als Maler und Tüncher an. 1939 meldete er sich freiwillig zur Infanterie und erlitt in Russland eine schwere Verwundung. 1944 kehrte er in seine Heimatstadt zurück und arbeitete wieder im Betrieb des Vaters.
Sechs Jahre später lernte er seine Frau Irmgard kennen, mit der er drei Kinder hatte. In den Jahren 1951 und 1952 besuchte er die Meisterschule in Würzburg. Bereits zwei Jahre später wurde er zum Obermeister der Malerinnung Lohr gewählt.
Nachdem er den Betrieb seines Vaters übernommen hatte, beschäftigte Adolf Lembach zeitweise bis zu 20 Gesellen. 1958 wurde er von der Handwerkskammer Würzburg und dem Landesverband der Maler zum Sachverständigen für das Malerhandwerk ernannt. Noch bis ins hohe Alter wurde Lembach oft um Rat gefragt - einer von vielen Gründen, weshalb ihn seine Handwerkskollegen zum Ehren-Obermeister ernannten.
1960 erweiterte Lembach seinen Betrieb um ein Farben- und Tapetengeschäft, das er 1986 aufgab. Ein großer Schicksalsschlag traf die Familie im April 1971, als ein Brand das gesamte Anwesen an der Färbergasse zerstörte, das komplett neu errichtet werden musste.
Trotz seiner Kriegsverletzung war Adolf Lembach sportlich. Im TSV Lohr war er stellvertretender Abteilungsleiter der Fußballer und Sportrat. Mehr als 50 Jahre war er Mitglied im VdK, im Gesangsverein Volkschor und im Bürgerverein.
Für seine Verdienste um Sport und Handwerk erhielt er zahlreiche Ehrungen. Kurz vor seinem 90. Geburtstag bekam er von der Handwerkskammer den Goldenen Meisterbrief verliehen. Der TSV ernannte ihn zum Ehrenmitglied.
Über viele Jahre hinweg widmete sich Lembach der Ölmalerei. Es verging kein Tag, an dem er nicht zu Pinsel und Farbe griff. Dieses Hobby musste er nach seinem Schlaganfall im Juli vergangenen Jahres allerdings aufgeben; noch am Vortag hatte er an seiner Staffelei gesessen.
Die Trauerfeier für Adolf Lembach findet am Donnerstag, 22. Juni, um 10 Uhr auf dem Hauptfriedhof in Lohr statt.