Genau 75 Jahre ist es her, dass am 13. April 1944 in Roden, in der Flurabteilung "Löchle", während eines Luftkampfes mit einer US-amerikanischen Maschine ein deutsches Jagdflugzeug vom Typ Me109 abstürzte. Der 21 Jahre alte Pilot, Richard Keller vom Jagdgeschwader "Udet", kam dabei ums Leben. Am Samstag wurde am Unglücksort im Beisein einiger Dutzend Gäste aus Roden und dem Umland ein Gedenkstein feierlich eingeweiht.
Die Initiative dazu ging aus von Kurt Schüll, einem ehemaligen Lehrer aus Marktheidenfeld. Bürgermeister Otto Dümig begrüßte beim Festakt auch zwei Nichten des verunglückten Piloten, Ursula Scheer (Halle) und Gieslinde Theile (Dammendorf). "Es ist erfreulich, wenn noch lebende Angehörige 75 Jahre nach dem Tod ihres Verwandten endlich erfahren, wo und wie dieser gestorben ist", sagten sie. Beide sind beeindruckt, dass es Menschen gibt, die sich mit so großem Engagement dafür einsetzen, um fremden Menschen eine Freude zu machen.
Ein Gruß Dümigs galt auch dem heute 81-jährigen Zeitzeugen Edwin Scheiner, damals sechs Jahre alt, der mit seinem Vater den Absturz der Maschine erlebte und als Erster an der Unglücksstelle ankam.
Dümig erinnerte daran, dass es den Gedenkstein ohne das Engagement von Kurt Schüll nie gegeben hätte. Mit Hilfe einer Sonde hatte Schüll an der Absturzstelle Reste des Messerschmitt-Jagdfliegers gefunden und ausgegraben. Errichtet wurde das Denkmal aus rotem Sandstein mit Unterstützung von Thomas Kleinfeller aus Ansbach, der die Gedenkplatte anfertigte. Hilmar Lang, ebenfalls aus Ansbach, half bei der Suche in Archiven.
Pastoralreferent Alexander Wolf freute sich darüber, dass er schon den zweiten Erinnerungsstein weihen konnte. Mit Blick auf die Ehrenabordnung der Reservistenkameradschaft Hausen erinnerte Wolf an die Einsätze der Bundeswehrsoldaten in mehreren Länden der Erde, die im Einsatz für den Frieden auf dieser Welt so oft schon ihr Leben hingaben.
Der Gefallene war ein begeisterter Sportler und Flieger, berichteten seine Nachfahren. Noch heute erzählen sich ältere Dammendorfer, dass Richard Keller öfters mit seiner Me109 über seinem Heimatdorf kreiste und über dem elterlichen Grundstück Blumen abwarf.
Mit dem Schluss-Segen von Alexander Wolf, dem gemeinsamen Vaterunser und dem "Guten Kameraden", von den Rodener Musikanten intoniert, klang die schlichte, aber würdige Einweihungsfeier aus.

