Da der Wald praktisch vor der Türe lag, die Wasserkraft vorhanden und der Bahnhof in unmittelbarer Nähe waren, baute von Kiesling 1870 die erste von drei Holzschleifereien, welche der Produktion von Papier und Pappe diente. Bis 1900 wurde der anfallende Holzschliff zur Weiterverarbeitung verkauft und mit Pferdefuhrwerken nach Aschaffenburg gebracht. Später stellte man den Verkauf wieder ein und verwendete den Holzschliff fortan für die eigene Papierherstellung.
Ende nach 126 Jahren
Um 1960 ging man dazu über, die Pappe nur noch aus Altpapier herzustellen. Die letzte Pappe wurde 1996 in Partenstein produziert. 19 Mitarbeiter verloren damals ihren Arbeitsplatz. Bis dahein hatte die Pappenfabrik immerhin 126 Jahre vielen Partensteinern einen sicheren Arbeitsplatz geboten.
Eine der Holzmühlen steht zwischen Lohr und Partenstein und wird noch als Elektrizitätswerk (Kraftwerk Menz) genutzt. In der dritten Mühle, die der Partensteiner Volksmund als "schwoarz Mühl" bezeichnet, werden heute Farben hergestellt.
Mit der schwarzen Mühle, die heute noch in Betrieb ist, wurde Gottfried Edler von Kiesling auf Kieslingstein zum Begründer der Partensteiner Industrie. Er gab damit den entscheidenden Anstoß zur Verbesserung der wirtschaftlichen Lage der vorher armen Bevölkerung.
Seine Unternehmen waren jedoch nicht vom gewünschten wirtschaftlichen Erfolg gekrönt und von Kiesling soll zum Schluss bitterarm gewesen sein. In Partenstein erzählt man sich heute noch folgende Geschichte über den verarmten Geschäftsmann: Einst kamen zwei junge Handwerksburschen in den Ort und trafen auf Gottfried von Kiesling. Sie baten ihn höflichst um eine kleine Unterstützung und mit den Worten "teilt's miteinand" reichte er den Burschen einen einzigen Pfennig.
Sein Andenken in Partenstein wird durch die "von Kieslingstraße" bewahrt, welche vom Ortsmittelpunkt zu einer der einst von ihm gegründeten Fabrik führt.