Deutlich erleichtert zeigte sich der neue Bürgermeister Robert Herold bei der Siegesfeier mit Gratulanten und Anhängern in und vor der Burgsinner Eisdiele. Herold, der schon bei der vorigen Wahl im ersten Anlauf 44 Prozent aller Stimmen gegen Amtsinhaber Franz Schüßler erhalten hatte, ist sich sicher, dass nicht nur die Jungen ihn gewählt hatten.
Viele ältere Bürger stimmten für Herold, weil er „einer von uns ist und anzupacken versteht“, und weil er als knapp 34-Jähriger länger im Amt bleiben könne. Herold freut sich auf die bevorstehenden Aufgaben. Seine große Liebe gilt der Landschaftspflege. Mit Lebensgefährtin Wiebke Mohrmann (Soltau), einer Schäferin, will er den Traum von Direktvermarktung, Selbstversorgung sowie Schaf- und Ziegenzucht umsetzen. Dazu werden sich Elche gesellen.
Gedämpfte Stimmung herrschte im Bayerischen Hof: Dort hatten sich die Anhänger von Klaus Hofmann (SPD, Freie Wähler, BAL) versammelt, um mit ihm zu feiern. Daraus wurde allerdings nichts, denn mit 41,61 Prozent lag Hofmann auf Platz zwei. Nach knapp 30 Jahren politischer Arbeit, darunter zweimal als Dritter Bürgermeister, fehle ihm nun die Motivation weiterzumachen. „Leistung wird nicht anerkannt“, sagt Hofmann bedauernd.
Den Vorsitz beim Arbeitskreis Familie und Soziales wird er geordnet an den amtierenden Bürgermeister übergeben. Hofmann will in Zukunft keine Ämter übernehmen – keine politischen und auch nicht als Presseberichterstatter für Burgsinn. Seine Frau Elke Hofmann bedauert zwar, dass sein Traum, Bürgermeisters zu werden, sich nicht erfüllte. Andererseits habe er nun mehr Zeit für die Familie. Sein langjähriger Arbeitgeber, die Firma Lummel in Karlstadt, freue sich, dass Handelsfachwirt Hofmann (57) weiter nur ihr zur Verfügung stehe.