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ERLENBACH: Erlenbacher Wallabys haben Nachwuchs

ERLENBACH

Erlenbacher Wallabys haben Nachwuchs

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    Da muss der Fotograf Geduld haben: Erst sieht man nur eine Pfote, dann das Schnäuzchen und irgendwann – wenn es ausgeschlafen hat – steckt das scheue Wallaby-Baby seinen Kopf aus dem Beutel der Mutter.
    Da muss der Fotograf Geduld haben: Erst sieht man nur eine Pfote, dann das Schnäuzchen und irgendwann – wenn es ausgeschlafen hat – steckt das scheue Wallaby-Baby seinen Kopf aus dem Beutel der Mutter. Foto: Fotos: Carolin Münzel

    Wurpsa steht auf den Hinterbeinen und streckt ihr Köpfchen schnuppernd ihrem Besitzer Friedrich Goldstein entgegen, der in seiner Hand getrocknete Brotstückchen hält. Darauf hat es die Wallaby-Dame abgesehen. Während sie sich auf das Futter konzentriert, fängt es in ihrem Beutel an zu ruckeln. Ein kleiner, klauenartiger Fuß ragt heraus und verschwindet fast ebenso schnell wieder im warmen Fell. Es dauert eine Weile, dann schaut eine kleine Schnauze aus dem Beutel, noch ein bisschen, dann sieht man die Augen – und obwohl es noch unbehaart ist, lässt sich erkennen, dass es sich um ein junges Wallaby handelt. Rund ein dreiviertel Jahr war Wurpsa trächtig, seit ein paar Wochen ist ihr Baby auf der Welt. Bis es seine ersten eigenen Sprünge im Gehege in Erlenbach macht, wird es wohl Mai werden, sagt Goldstein.

    Schon 14 Mal Nachwuchs

    Mit der achtjährigen Wurpsa und ihrem Jungen teilen sich die Wallaby-Männchen Urmel, Otto und Miro das Gehege. Ein Stall bietet Unterschlupf vor Sonne, Regen und Kälte. Die meiste Zeit verbringen die Wallabys allerdings im Freien. Sie gehören zur Familie der Kängurus, sind jedoch etwas kleiner als diese, und stammen aus dem australischen Bundesstaat Tasmanien, wo das Wetter meist windig, regnerisch und unbeständig ist – sie sind also schwierige Witterungsbedingungen gewohnt. Einen Tierarzt, der sich regelmäßig um die Wallabys kümmert, gibt es im Landkreis Main-Spessart nicht – nur wenige kennen sich hier mit den Tieren aus.

    Die Goldsteins sind in den Niederlanden auf die Tiere aufmerksam geworden. 2003 haben sie sich das erste Wallaby-Pärchen aus der sächsischen Schweiz geholt; nun freuen sich schon zum 14. Mal über Nachwuchs. Bisher gab es nur männliche Nachkommen. Deswegen hoffen der pensionierte Schuldirektor und seine Frau auf ein Mädchen. Da das Jungtier den Beutel der Mutter noch nicht verlassen hat, konnten sie das Geschlecht bisher nicht feststellen und sich auch auch noch keinen Namen überlegen.

    Rund 50 Tiere

    Neben den Wallabys gibt es auf dem etwa 3000 Quadratmeter großen Gelände in Erlenbach jede Menge anderer Tiere. Angefangen hat alles mit zwei Heidschnucken. „Die waren dabei, als wir das Grundstück erworben haben“, erklärt Goldstein. Inzwischen halten er und seine Frau auch Ziegen, Gänse und Truthähne. Hinzu kommen Pfauen und Hühner der alten Rasse Brahma. Zwischen 40 und 50 Tiere tummeln sich auf dem weitläufigen Gelände. Fast 18 Zentner Getreide hat Goldstein im letzten Jahr verfüttert. Hinzu kommt Gemüse für die Wallabys. Ihr Wasser bekommen die Tiere aus dem „Herzbrünnle“, einer eigenen Quelle, die auf dem Grundstück entspringt.

    Goldstein genießt vor allem die Momente der Ruhe und Einkehr, die er in seinem kleinen Paradies verbringen kann: „Wenn ich abends auf einer Bank in der Sonne sitze und den Tieren zuschaue, dann ist das totale Entspannung.“

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