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Erster Unterricht im Grünen Klassenzimmer

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Erster Unterricht im Grünen Klassenzimmer

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    Der Modoclub der offenen Ganztagesschule der Leo-Weismantel-Schule Karlstadt nutzte als erster das Grünes Klassenzimmer.
    Der Modoclub der offenen Ganztagesschule der Leo-Weismantel-Schule Karlstadt nutzte als erster das Grünes Klassenzimmer. Foto: Foto: Michael Mahr

    Wie sehen die Bäume im Winter aus? Wie alt ist der Wald? Braucht er Pflege? Und warum bewegen sich die Bäume ganz oben? Das sind nur einige der Fragen, die Daniel Zippert, der Leiter des Forstbetriebs Hammelburg, bei der ersten Schulstunde im neuen Grünen Klassenzimmer an der Bayerischen Schanz beantworten sollte.

    Die Jugendlichen des Modoclubs der Ganztagsschule der Leo-Weismantel-Schule in Karlstadt waren die ersten, die das Grüne Klassenzimmer offiziell nutzten. Gestärkt mit Bratwurst und Pommes frites, die es vorher an der Bayerischen Schanz gab, liefen die Fünft- bis Achtklässler mit der pädagogischen Leiterin Karin Höhn und Projektleiter Uwe Breitenbach auf dem Forstweg dorthin.

    Breite Bänke, wuchtiges Lehrpult

    Das Grüne Klassenzimmer liegt am 500 Meter langen Rollstuhlwanderweg, der an der Bayerischen Schanz startet. Zwischen Buchen und Fichten, Douglasien und Lärchen stehen sechs breite Bänke, auf denen bequem sechs Kinder nebeneinander Platz finden. Rechteckige Holzklötze sind als Hocker nutzbar, wenn weitere Sitzplätze benötigt werden. Für Lehrer verfügt das Grüne Klassenzimmer über ein wuchtiges Katheder, an dem Daniel Zippert die Fragen der Jugendlichen beantwortete.

    Er zeigte ihnen die Lärche gleich hinter ihnen, der einzige Nadelbaum, der die Nadeln im Winter abwirft, so wie die vielen Buchen ringsum ihre Blätter. Die Fichte daneben bleibt aber grün, so Zippert. Und während die dünnen Buchenstämme hinter dem Lehrpult mit vielleicht 20 Jahren nur wenig älter sind als die Kinder, bringe es die Lärche hinter den Klassenzimmer-Bänken auf 150 bis 170 Jahre. Die Fichte ein paar Meter daneben ist dagegen erst 50 Jahre alt. Gerade bei Fichten könne man das Alter leicht an der Zahl der Astquirle ablesen, erklärte Zippert den Jugendlichen.

    Der Mensch braucht den Wald

    Der Wald brauche den Menschen nicht, sagte der Leiter des Forstbetriebs, also auch nicht dessen Pflege. Der Mensch brauche den Wald aber, wenn er zum Beispiel Holz für Möbel oder Dachstühle nutzen will. Ob Naturschutz oder Holzlieferungen, der Forstbetrieb müsse alle Interessen berücksichtigen, erläuterte Zippert.

    Und wenn die Blätter der Bäume oben in den Wipfeln sich bewegen, macht das der Wind, antwortete er. Unten am Boden sei er, von den Bäumen abgefangen, manchmal gar nicht mehr zu spüren. Wenn der Wind ganz stark weht, könnten sogar Äste abbrechen, so Zippert. Und einem Tornado könnte kein Baum standhalten, nicht einmal die tiefwurzelnde Eiche.

    Offen für jedermann

    Damit übergab Zippert an Katja Sander vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Karlstadt. Das kümmert sich im Spessart federführend um die Waldpädagogik, für die das Grüne Klassenzimmer vor allem gedacht ist. Grundsätzlich könne aber auch der Forstbetrieb für Klassen oder Gruppen Ansprechpartner stellen, so Zippert. Das Grüne Klassezimmer stehe im übrigen jedermann offen. Es könne auch von Wandergruppen, Seniorengruppen oder anderen genutzt werden. Und natürlich lassen sich vom Pult aus alle möglichen Themen behandeln.

    Für die Einrichtung des Grünen Klassenzimmers war Jochen Raue zuständig, der als Revierleiter in Frammersbach an der Bayerischen Schanz verantwortlich ist. „Wir haben versucht, ein möglichst schönes Plätzchen zu finden und nur Baustoffe aus der Nähe verwendet“, wird er in einer Pressemitteilung der Staatsforsten zitiert. Die Sockel der Bänke sind aus heimischen Buntsandstein, das verwendete Holz für die Bänke ist aus einer stattlichen Eiche, die hier keine 500 Meter entfernt herangewachsen ist.“

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