LOHR
Keine Ferienjobs zu vergeben, hieß es im Krisenjahr 2009 bei Bosch Rexroth in Lohr. Heuer sieht die Sache schon wieder ganz anders aus. Der Maschinenbau erlebt aktuell einen Miniboom und Rexroth beschäftigt nach Auskunft der Pressestelle des Unternehmens in diesem Sommer am Standort Lohr 182 Ferienhelfer. Diese seien überwiegend in der Produktion eingesetzt und verteilt auf die Werke 1 und 2 sowie die Zentrale. Derzeit gebe es keine freien Stellen mehr für Ferienhelfer.
Auch wer sich jetzt bei der Stadt Lohr bewirbt, kommt zu spät. „Keine Chance mehr“, lautet die eindeutige Aussage des stellvertretenden Hauptamtsleiters Heribert Rauch. Wobei die Stadt jedes Jahr während der Sommerferien Helfer einstelle – heuer seien es 27. Diese werden seinen Worten zufolge hauptsächlich im Bauhof und im Umweltbereich eingesetzt.
Beim Bauhof übernähmen sie vorwiegend Hilfsarbeiten innerhalb der Gärtnerkolonne, arbeiteten zum Teil aber auch in der allgemeinen Kolonne mit. So hätten einige beispielsweise bei der Räumung der Wombacher Grundschule geholfen. Im Umweltbereich gehe es für die Ferienjobber um Dinge wie das Herrichten des Waldlehrpfads und Ähnliches.
Laut Rauch hat die Stadt auch jedes Jahr noch eine Ferienjobstelle in der Touristinfo. Dafür kommt allerdings nur ein Mädchen in Betracht, weil mit dem Posten auch Schneewittchenauftritte verbunden sein können. Außerdem gebe es auch immer eine bis zwei Stellen in der Verwaltung. Zusätzlich seien heuer noch jeweils eine Stelle in der Kläranlage und eine im Wasserwerk hinzugekommen.
Bei Gerresheimer in Lohr (Glashütte) sieht es laut Geschäftsführer Andreas Kohl so aus, dass während der Urlaubszeit „ein paar ausgewählte Ferienarbeiter“ aushülfen. Es handele sich dabei um „Studenten ab 18“. Wer sich noch bewerben möchte, hat allerdings keine Chance. „Jetzt ist es viel zu spät“, so Kohl.
In der Agentur für Arbeit in Lohr sind laut deren Leiter Martin Heilmann aktuell keine Stellen für Ferienarbeiter gemeldet. Er wies allerdings auch darauf hin, dass dieser Stellenbereich im Wesentlichen an der Agentur vorbeigehe, denn die Schüler bewürben sich meist direkt bei den üblicherweise auf Ferienhelfer zurückgreifenden Firmen. Neben Ferienjobs haben Schüler und Studenten laut Heilmann aber auch die Möglichkeit, einen Minijob anzunehmen.
Näheres im Internet, Rubrik „Besondere Personen“(Sparte „Arbeitnehmer“), unter www.minijob-zentrale.de.