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ROHRBACH: Eva Riedmann für ZDF in Brasilien: Deutsche gelten als Teamplayer

ROHRBACH

Eva Riedmann für ZDF in Brasilien: Deutsche gelten als Teamplayer

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    Angriffslustig: Eva Riedmann in Rio unterwegs mit dem demonstrierenden Batman.
    Angriffslustig: Eva Riedmann in Rio unterwegs mit dem demonstrierenden Batman. Foto: Foto: Privat

    Rio/Karlstadt Seit Mai ist Eva Riedmann aus dem Karlstadter Ortsteil Rohrbach als Mitarbeiterin für das ZDF in Rio (wir berichteten). Erträumter Schlusspunkt ihres Aufenthalts sollte ein Stadionbesuch werden – am besten beim Finale. Der Main-Post erzählt die 25-Jährige von ihren letzten Tagen im WM-Land.

    Frage: Hast Du es zum Endspiel tatsächlich ins Stadion geschafft?

    Eva Riedmann: Leider war ich nicht im Stadion. Ich habe am Final-Tag einen Demonstranten begleitet, der als Batman verkleidet schon seit den

    Protesten während des Confederations-Cup in Rio auf die Straße geht. Er ist mittlerweile zu einer Art Ikone der Proteste geworden. Mit ihm waren wir erst auf einer Demo in der Nähe des Maracana-Stadions und haben dann das Fußball-Spiel geschaut. Ich war in der kleinen Bar die einzige Deutsche.

    Wie haben die Brasilianer aus deiner Sicht auf Deutschland als WM-Sieger reagiert?

    Riedmann: Die Brasilianer haben sich sehr für die deutsche Mannschaft gefreut. Viele Brasilianer haben mir nach dem Spiel gratuliert und sich bedankt, dass wir ihnen die Schande erspart haben, Argentinien im Maracana siegen zu sehen. Die Argentinier sind nämlich die fußballerischen Erzfeinde der Brasilianer. Die deutsche Mannschaft hat sich hier außerdem viele Freunde gemacht – trotz der 7:1-Klatsche. Sie gelten als diszipliniert, bescheiden und echte Teamplayer.

    Mit was für „Endspurt“-Geschichten hast du dich noch beschäftigt?

    Riedmann: Jetzt ist es eigentlich erstmal vorbei mit Brasilien-Geschichten bis zu den Olympischen Spielen 2016. Leider. Und für mich heißt es erstmal ausschlafen, am Strand liegen und mich mit Freunden treffen.

    Wie lautet deine persönliche WM-in-Brasilien-Bilanz?

    Riedmann: Was wirklich gut gelaufen ist: Das erwartete Chaos an Flughäfen und auf den Straßen ist ausgeblieben und Brasilien hat für seine internationalen Gäste ein stimmungsvolles Fußballfest organisiert. Die Weltmeisterschaft ist jetzt zu Ende, aber die Probleme im Bildungs- und Gesundheitssystem bleiben. In Sachen Nachhaltigkeit hat diese Fußball-WM nicht besonders viel für Brasilien gebracht. 2,6 Milliarden Euro hat das Land für die WM-Stadien ausgegeben. Insgesamt sechs der zwölf Stadien werden in Zukunft keinen Erstligisten beheimaten. Die Arenen in Manaus, Cuiaba und der Hauptstadt Brasilia noch nicht einmal einen Zweitliga-Klub. Dazu kommt, dass 70 Prozent der für die WM geplanten Infrastrukturprojekte immer noch nicht fertig gestellt sind.

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