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Karlstadt: Expertentipps für die Reparatur von Pflaster

Karlstadt

Expertentipps für die Reparatur von Pflaster

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    Schadhaftes Pflaster in der Karlstadter Hauptstraße. Experte Lanicca: "Man kann es auch schöner reparieren."
    Schadhaftes Pflaster in der Karlstadter Hauptstraße. Experte Lanicca: "Man kann es auch schöner reparieren." Foto: Karlheinz Haase

    Wer die Karlstadter Stadtratssitzung an Weiberfasching besuchte, wurde reich belohnt. Denn der Auftritt von Erich Lanicca stellte so manche Büttenrede in den Schatten. Der Diplomingenieur mit Büros in Zürich und in Borchen gilt als Europas bekanntester Pflasterexperte und sollte die Stadt Karlstadt beraten, wie mit den Pflasterschäden in der Karlstadter Altstadt und in Karlburg umzugehen ist.

    "Wir haben Normen, aber ich denke, würden wir nur nach Normen bauen, würden wir heute noch in Höhlen leben", stellte er seinem Vortrag mit stark Schweizer Zungenschlag voran. In dieselbe Richtung ging seine Bemerkung: "Wollen Sie bauen, dass es funktioniert, oder nach Norm?"

    Das Zaubermaterial

    Für die Sanierung von verschiedenen schadhaften Pflasterstellen empfiehlt Lanicca ein bitumenhaltiges Bettungsmaterial, das auf den Markennamen Ecoprec hört. Er sei anfangs auch skeptisch gewesen, habe sich aber im Laufe der Jahre davon überzeugt, dass belastete Pflasterabschnitte damit standhaft bleiben. 

    Am Karlburger Rosenanger zum Beispiel haben sich deutliche Fahrspuren gebildet. Lanicca sprach von einer "Fußgängerwaschanlage". Dort könnte man eine Bogenbreite Pflaster entfernen, das Nötigste vom Unterbau rausstemmen, das Pflaster neu in Splitt verlegen und mit Ecoprec verfugen. Das entspreche nicht der Norm, sei aber kostengünstig.       

    Zu enge Fugen

    Ebenfalls in Karlburg in der Oberen Straße/Neuen Straße sei das Pflaster zu engfugig verlegt. Anstelle einer Umpflasterung empfiehlt der Experte dort ebenfalls eine Verfugung mit dem Wundermittel. "Ich glaube, das Pflaster bekommt dann wieder Stabilität und klappert nicht mehr."

    Wenn Porphyrpflaster in der Karlstadter Altstadt ausgetauscht wird, sollte man das schöner machen, als bisher geschehen. Für die Fugen sollte dunkleres Material genommen werden. Beim Karlstadter Pflaster hätte damals beim Verlegen der Fugenmörtel mit der Rüttelplatte hochgedrückt werden sollen. Lanicca: "In den Köpfen der Überstudierten funktioniert das, aber nicht in der Praxis." Wenn die Stadt sparen wolle, sollte sie einzelne lose Steine vorsichtig herausnehmen lassen und nur punktuell ausbessern. Nur wo wirklich zusammenhängende Flächen schadhaft sind, sollte man mehrere Quadratmeter auf einmal reparieren.

    Spurrillen haben sich in Karlstadt am Kirchplatz gebildet. Dort soll bis zu eventuellen Reparaturen noch eine Weile gewartet werden. 

    Für Rollatoren geeignet

    Um das Pflaster für Rollatoren besser befahrbar zu machen, könnte man es eventuell anschleifen. Man sollte aber darauf achten, dass nicht der Altstadtcharakter verloren geht. Bürgermeister Paul Kruck sagte, mit Rollatorenspuren werde man warten, bis Glasfaserkabel verlegt werden.

    Prinzipiell, so der Pflasterexperte, dürfe bei Pflaster die Wartung nicht vernachlässigt werden. "Wenn ich ein hübsches 20-jähriges Mädchen habe und sie nicht pflege, sieht sie mit 40 auch nicht mehr so gut aus." 

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