Wie die Spessartgrotte Langenprozelten in einem Schreiben an die Presse mitteilt, findet am Freitag, 10. Dezember, um 20 Uhr die Premiere von "Extrawurst" statt. Eigentlich ist es nur eine Formsache, heißt es in der Mitteilung zum Inhalt des Stücks: Die Mitgliederversammlung eines Tennisclubs soll über die Anschaffung eines neuen Grills abstimmen. Normalerweise kein Problem – gäbe es nicht den Vorschlag, zusätzlich einen zweiten Grill für das einzige türkische Mitglied des Clubs zu finanzieren. Denn gläubige Muslime dürfen ihre Grillwurst bekanntlich nicht auf einen Rost mit Schweinefleisch legen. Oder kann das türkische Mitglied dann nicht einfach den alten Grill für seine Halal-Wurst benutzen?
Die Diskussion bei der Vereinssitzung wird von der schnellen Angelegenheit zur Zerreißprobe, die immer persönlicher wird. Wie viele Rechte muss eine Mehrheit einer Minderheit einräumen? Muss man Religionen tolerieren, auch wenn man sie ablehnt? Gibt es auch am Grill eine deutsche Leitkultur? Und sind eigentlich auch Vegetarier eine Glaubensgemeinschaft?
Aus der Feder der "Stromberg"- Autoren
Die Zuschauer sind als Vereinsmitglieder direkter Teil des Geschehens und erleben mit, wie sich eine Gesellschaft komplett zerlegen kann, heißt es in der Mitteilung. Ebenso respektlos wie komisch stoßen Atheisten und Gläubige, Deutsche und Türken, "Gutmenschen" und Hardliner frontal aufeinander. Und das in einer schnellen, hochpointierten und sehr aktuellen Komödie, so die Ankündigung.
Aus der Feder der beiden "Stromberg"- Autoren Dietmar Jakobs und Moritz Netenjakob eskaliert eine anfangs noch freundschaftliche geführte Diskussion rasch zum erbittert ausgetragenen Disput über die Grenzen von kultureller Toleranz, Political Correctness, Religion und Gleichberechtigung.
Die Besetzung ist folgende: Dr. Heribert Bräsemann, Vorsitzender (Mike Gerhard); Martina Scholz, Logistiker, zweiter Vorsitzender (Iris Katzer); Erol Oturan, Anwalt (Daniel Grauer); Melanie Pfaff, Übersetzerin (Andrea Feuchtenberger); Torsten Pfaff, Even-Manager (Timo Dassinger); Regie: Helga Hartmann; Technik/Bühne/Licht: Andy Hartmann; Regieassistenz: Iris Katzer.
