Eine gelungene Prunksitzung moderierte der neue Sitzungspräsident Christian Scheb in der gut besetzten TSV-Halle in Himmelstadt. Gemäß dem Motto „In 88 Tagen durch die Faschingswelt“ starteten 20 Bambinis ihren Schautanz. Erst dann zogen der Elferrat und die Abordnungen der drei Gastgesellschaften aus Eußenheim, Hundsbach und der Würzburger Zellerau mit ihren Prinzenpaaren ein. Prinz Manuel I. aus dem Weinhaus Pröstler am Ortsrand und seine Prinzessin Sandra I. hofften, dass es in der Sitzung rund geht. Der Wunsch sollte in Erfüllung gehen – zur Sicherheit gab es extra einen Prinzenpaar-Wein mit individuellem Etikett.
Dann ging die Narrenschau los: Die Kindertanzgarde legte mit elf Barbies und einem pfiffigen Ken einen sportlichen Tanz hin. Mit einem Gardetanz begeisterten die Mädels aus Hundsbach.
Eine der jüngsten Gastrednerin, Lotti Keller aus Hundsbach, glänzte mit Textsicherheit und Pointen. Sie nahm die Macken ihrer Eltern unter die Lupe, die eine Alters WG, einen Kindergarten für Große, eröffnen wollen. „Im Thermomix, ich kann's scho nicht mehr hör, mixt die Mutter jeden Abend einen anderen Likör. Sie kocht jetzt nur noch vegan, sie hat gelesen: Ist besser für den Darm.“
Sehr exakt fiel der Marschtanz der mittleren Garde aus. Der FEN-Präsident meinte, dass sich die Gruppe mit einem Video beim Verband bewerben sollten. Ebenso sollte sich Lotti Keller bewerben.
Die Nachwuchsbüttenrednerin Megan Thiede grübelte zum Thema „Als junges Mädchen hat man's schwer, ach wenn ich doch schon 20 wär'“. Sie sucht jetzt schon einen Mann mit Geist und viel Geld der ihr was bieten kann. Dafür schaute sie sich auch beim Elferrat um – und hätte auch den Prinz genommen.
Die Gäste aus Eußenheim präsentierte als nächsten Programmpunkt einen zackigen Gardetanz.
Als Putzfrauen traten die „Schäfer-Sisters“ Katharina und Nadine auf. Sie suchten nach Gemeinsamkeiten. „Das Einzige, was Du und Dein Mann gemeinsam habt ist, dass ihr am selben Tag geheiratet habt“, meinte eine der Schwestern. Auf die Frage, was ihr Bett und ihr Girokonto gemeinsam hätten, antwortete die andere: „Beide sind sauber überzogen.“
Mit Glitzerpuschen marschierte die Große Garde ein. Mit Liedern wie „Schenk mir heut' Nacht Dein Herz und bleib bei mir...“ eroberten sie die Herzen des Publikums. Sitzungspräsident Scheb lobte: „Wir sind stolz, Euch zu haben“.
Für ihren Schautanz nach der überlangen Pause hatten sich die Mädels der Mittleren Garde als süße Bonbons im Candyshop verkleidet.
Einen Vortrag hielt anschließend Julia Pfister, ein „Madle aus Euße“. Sie fand dort zwar recht schöne Männer, in Himmelstadt aber noch viel schönere. Deshalb hat sie sich einen Himmelstadter Scheb geangelt.
Dem Tanzmariechen Melissa Thiede dankte das närrische Publikum für ihre außergewöhnlichen Figuren mit viel Applaus. Gelungene Beiträge zeigten auch das Männerballett aus Würzburg und ihre Garde mit einem Schautanz der Hexen.
Außergewöhnliche Maßnahmen ergriffen die Geheimst-Agenten Willi Stamm und Gerhard Fiedler von der Bundesbehörde für maximale Sicherheit, kurz „BUMSI“, um den Norddeutschen Sascha Hovestadt zu integrieren. Sie ermittelten gegen preußisches Gedankengut im fränkischen Himmelstadt. Erst nach einiger Übung gelang es Sascha, die Worte fränkisch auszusprechen und die Uhrzeit zu erlernen.
Sehr eindrucksvoll gelang der großen Garde der Schautanz, zu einem Song von Michael Jackson. In einem Grusellook und mit Moonwalk konnten sie punkten.
Im Reigen der Büttenredner traten auch Vater Wolfgang und Tochter Julia Kübert auf. Den Heiratskandidaten der Tochter nahm der Vater nach alter Manier unter die Lupe. Ihrer beider Resümee: Keine Vorurteile, es kommt darauf an, wie einer ist – und was er daraus macht.
Richtig zünftig trat das Männerballett als Gipfelstürmer, dann in Lederhosen einem Andreas Gabalier ähnlich, zum Motto „Bayern is schee“ auf. Da durften der Schuhplattler und Überschläge nicht fehlen. Mit einer Zugabe ließ sie das Publikum von der Bühne. Die Himmelstadter Dorfmusikanten mit Dirigent und Sänger Holger Müller sorgten mit ihren Schunkelliedern immer wieder für Ausgelassenheit im Publikum.
Und wems nicht gereicht hat? Der soll für die Zugabe die Seniorensitzung besuchen, so Gesellschaftspräsident Michael Radke.