Vier Stunden lang heizten rund 85 Karnevalisten in der Elferratssitzung des Fördervereins unter dem Motto „Öüwersinner Säustool“ den Besuchern in der Mehrzweckhalle ein. Sitzungspräsident Thomas Weismantel führte, assistiert von Vize Dominik Andres, mit lockeren Sprüchen und gnadenlosen Witzen durch das Programm.
Angetan zeigten sich die Narren in den voll besetzten Reihen von der neuen Sitzungsband Feierbänd aus Bad Brückenau, die mit perfekt einstudierter Faschingsmusik für prima Stimmung sorgte.
Fulminanter Start
Ein fulminanter Start gelang der Kindergarde S. V. C. Obersinn. In leuchtend-bunten Kostümen legten die Mädchen einen schmissigen Gardetanz in spritziger Choreografie auf die Bühne. Alle Tanzgruppen konnten nicht ohne Zugaben von der Bühne gehen. Als alter Rocker Rudi Ratlos stieg Rudi Dill in die Bütt und erzählte von allerlei Altersbeschwerden. Auch der Mittelsinner Christbaumanbau bekam sein Fett ab.
Völlig losgelöst düsten die Tanzminis vom Stern der Außerirdischen via Raumschiff in die Narrenhalle und brachten mit dem Showtanz eines der Glanzlichter der Sitzung. Für einfallsreiche Choreografie und bravouröse Leistungen erhielten sie stehende Ovationen.
Auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz
„Das brave Mädchen“ (Ilaria Biemüller) beschrieb den nicht einfachen Weg, in Obersinn einen Ausbildungsplatz zu finden. Allein die Metzgerei war das Dorado für Auszubildende. Sie bewarb sich in Mittelsinn als Christbaumkönigin oder als Bachelor of Heizungsanlage. Letztlich landete sie als Eventmanagerin in der neuen Mehrzweckhalle.
Nach der ersten Schunkelrunde kamen Präsident und Elferrat gemäß dem Motto der Sitzung mit „Old MacDonald has a farm“ als Bauer mit Tieren zurück. Mit einem weiteren Gardetanz sicherte sich die Formation Temptation Obersinn in glitzernden Kostümen, mit zackigen Figuren und gelungener Choreografie die Gunst des Publikums.
Tratsch aus dem Dorf
Voll ins Schwarze trafen „Zilli und Rosl“ (Sandra Michler und Melissa Vornwald) als ältere Damen und tratschten ungeschminkt über die Interna des Dorfes. So sei das Basenfasten bei Conny ziemlich anstrengend, die Verwechslung des Klos mit der Tuba beim Hoffest peinlich. Sie lästerten über Abstand halten in der zu kleinen Sparkasse. Unter dem Motto „Manege frei“ entführten die Öüwersinner Danzsternjen in die Welt von Zirkus Krone und Sarrasani. Mit einer abwechslungsreichen Show, gespickt mit akrobatischen Hebefiguren, gelang ihnen tänzerisch eine grandiose Leistung.
Unverblümt nahm Silvia Ruppert als Schokoqueen die eigene Figur auf die Schippe und kalauerte über ihr „Leben am Limit“. Der frühe Vogel ist ihr piepegal, sie verschreibt sich dem Sport: Ritter Sport in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Ihr Motto: „Schokolade löst keine Probleme, ein Apfel aber auch nicht.“
Besucher feiern Showtänzer
Dass das Genre Showtanz Begeisterung auslöst, bewiesen nachdrücklich die jungen Frauen der Power Generation Obersinn und entführten zur „Nacht in Las Vegas“. In der Spielbank flogen die Dollars bündelweise und sogar Elvis trat auf den Plan. Umrahmt von passender Bühnendeko glänzten die Tänzerinnen in einer ausgewogenen Choreografie mit beeindruckenden Hebe-, Sprung- und Wurffiguren. Früher traf man sich am Eislädchen zum Babbeln, heute begibt man sich ins „Soschel Nädwörg“ (Melissa Vornwald und Andreas Laudenbach), ins digitale Zeitalter, und kommuniziert über Facebook, Instagram und Co.
Männerballett punktet als Swat-Truppe
Den krönenden Abschluss und absoluten Höhepunkt der Narrenshow setzte das Männerballett mit einer starken Nummer als S. W. A. T., der taktischen Spezialeinheit. Sie rückten in Kampfuniform mit einem bemannten Riesenhubschrauber in die Mehrzweckhalle, dem Mittelpunkt des Weltgeschehens, ein. Die Narren tobten vor Begeisterung angesichts der Dynamik und der Hebe- und Wurffiguren. Die mehrmaligen Wechsel der Kostüme in der 25-minütigen Show stellten jeweils einen Wendepunkt in der Choreografie dar. Wie bei allen Tanzgruppen zahlte sich das intensive, monatelange Training aus.
Das Finale vereinte alle Akteure auf der Bühne, bevor die Feierbänd zur „After-Show-Party“ abrockte.