Die heiße Phase der Faschingszeit hat begonnen: Am Wochenende waren bei den Zügen im Raum Marktheidenfeld Tausende Narren auf den Beinen, um ausgelassen zu feiern. Den Auftakt beim Straßenfasching machten Hafenlohr, Ansbach, Homburg, Erlenbach, Helmstadt und Remlingen.
Über 100 verkleidete närrische Ösber Gonser zogen am Samstagnachmittag durch Ansbach. Schneefrauen und -männer, große und kleine Babys, Glückspilze, Rotkäppchen und der Wolf sowie Schneewittchen, allerdings mit nur einem Zwerg, waren nur einige der 13 Fußgruppen, die Kälte und leichtem Schneetreiben trotzten und die Zuschauer begeisterten. Die Gruppe der „Bananenrepublik Osbi“ hatte sich warm angezogen und trieb zwei Affen vor sich her. Die Bienen aus dem „Maya-Land“ sind sicher, dass die Welt auch 2013 nicht untergeht, und die Bauern, die Frauen suchten, waren auch nicht vergeblich unterwegs. Nach einigen Stunden Narretei ließen es die Faschingsnarren im warmen Dorfgemeinschaftshaus gemütlich und stimmungsvoll ausklingen.
In Homburg war die Mainlände am Sonntag so proppenvoll geparkt wie zu Weinfest-Zeiten. Hunderte närrischer Zaungäste bestaunten den 26 Gruppen und Wagen langen Gaudiwurm des Carnevalvereins „Die Steeäisel“ zwischen Maintalstraße und Echterplatz. Der Umstand, dass die große und kleine Politik weniger stark vertreten war, tat der Narretei keinen Abbruch. Dafür sorgte der leibhaftige „Steeäisel“ aus der Schleifmühle mit Alex Thauer für tierische Begleitung. Der Carnevalsverein durfte sich über auswärtige Zug-Begleiter freuen: Sie kamen aus Trennfeld (Triefensteiner Musikanten, Jugendheim), Kreuzwertheim (Guggenmusik), Oberndorf (Die Rattel), Bettingen (Närrische Sandhasen), Lengfurt (Durstige Männer) und Marktheidenfeld (Motorradfreunde). Manfred Wirsching im HCV-Mobil, Zugmarschall Thomas Wirsching und die Feuerwehr sorgten dafür, dass der „Homericher Gaudiwurm“ den richtigen Weg nahm und verkehrssicher bergwärts ziehen konnte.
Kunterbunt schlängelte sich am Sonntagnachmittag der Faschingszug des Faschingsclubs Helmstadt durch eine fröhlich feiernde Narrenschar. 27 Gruppen mit insgesamt 270 aktiven Teilnehmern zählte der Zug in diesem Jahr. Grüne Krokodile, Eintagsfliegen und rote Marienkäfer waren ebenso zu sehen wie Windräder, Flugzeugträger und gelbe Crash-Test-Dummys. Sogar ein Trojanisches Pferd war eingeschleust worden. Inmitten des Zugs prangte die große „Narrenkappe“ mit dem Prinzenpaar Brian I. und Stephanie II. sowie den Elferräten. Ein Augenschmaus waren das Tanzpaar Milena Walter und Franziska Gabel, die Prinzengarde, die Rote Garde und die „Majorettes“.
In Remlingen zog der Gaudiwurm mit 16 Fußgruppen und Wagen durch den Ort. Zugmarschall Erwin Oberdorf führte den Zug an. „In Remlingen, da geht die Post ab“ stand auf dem Motivwagen, mit dem die TSV-Fußballer die Schließung der wohl kleinsten Postfiliale Deutschlands anprangerten. Unter dem Motto „Bauer sucht Frau“ zog der Tischtennisclub mit. Die Gymnastikdamen standen unter Strom von den Windrädern. Thematisiert wurde auch das noch immer leer stehende Schulhaus. Mit auf dem Elferratswagen waren Prinz Michael II. und Prinzessin Stephanie II., standesgemäß im Cabrio fuhr das Kinderprinzenpaar Enrico I. und Sarah I. Die Kapelle „Auftakt“ führte den Zug musikalisch an. Danach traf sich die Narrenschar zum Ausklang in der Turnhalle.
Ausgelassen war die Stimmung auch beim ECV-Gaudiwurm in Erlenbach. Annähernd 30 Abteilungen zogen durch die Ortsstraßen der Winzergemeinde und luden die vielen Gäste zum Mitfeiern ein. Ob Jung, ob Alt – alle waren von den Ideen der Narren und deren Wagen begeistert: Zu sehen gab es zum Beispiel einen Affenkäfig des ECV-Männerballetts, eine Friedenstruppe mit Panzer auf dem Anhänger sowie Helfer der Jugendfeuerwehr, die bereit waren für Brandschutzeinsätze aller Art. Mit dabei waren auch viele benachbarte Narrenzünfte, darunter die Hädefelder Lorbser und die Lengfurter Schnagge. Die kleinen Bonbon-Sammler hatten ordentlich zu tun, um die vielen Süßigkeiten in ihren Tüten zu verstauen. Nach dem Umzug nutzten die Beteiligten und Zuschauer gleichermaßen das Angebot des ECV zum Weiterfeiern in der Festhalle.
Der größte Andrang bei den Zügen im Raum Marktheidenfeld herrschte aber wohl in Hafenlohr. Unzählige Mottowagen und Fußgruppen zogen mit lautem Helau durch die Hauptstraße, die von Hunderten Faschingsbegeisterten gesäumt war. Da gab es alte Griechen zu sehen, „Kleinstadt-Krokodile“, Honigbienen, Elefanten, Eisbären, Pinguine, rosa Hasen und noch viele weitere „Kreaturen“. Sie alle marschierten, begleitet von der passenden Musik, durch die Gemeinde und verbreiteten ausgelassene Karnevalsstimmung.