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KARLSTADT: Faszinierende „Kinderspiele“

KARLSTADT

Faszinierende „Kinderspiele“

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    Mit Gefühl: Stefan Barcsay spielte in Karlstadt.
    Mit Gefühl: Stefan Barcsay spielte in Karlstadt. Foto: Foto: Sabine Helfrich

    Während auf dem Berg beim legendären U&D bei hochsommerlichen Temperaturen der Bär steppte, hatten sich am Samstagabend Liebhaber der Kammermusik in der angenehm kühlen Spitalkirche zum klassischen Gitarrenkonzert von Stefan Barcsay versammelt. Es stand unter dem Motto „Nacht und Träume“ und enthielt schwerpunktmäßig Stücke aus seinem neuesten Projekt Children's Corner.

    Zu Gehör brachte er zunächst aber unter anderem eine Komposition von Klaus Hinrich Stahmer, ehemaliger Professor der Musikhochschule Würzburg, der mit „Nacht und Träume“ das gleichnamige Lied von Franz Schubert für sich neu erarbeitet hat. Barcsay gelang es in seiner klanglichen und sensiblen Interpretation, die Zuhörer in Traumwelten zu entführen, um sie sanft, aber auch sehnsuchtsvoll im Nachklang der Stille neu erwachen zu lassen.

    Schon die Ansage machte deutlich, mit wie viel Herzblut der Künstler seinem neuesten Projekt Children's Corner verbunden ist. Der Ursprung des Projektes liege, so Barcsay, in der einfachen Frage eines Kindes aus seinem Bekanntenkreis: „Was soll ich spielen, mir ist so langweilig?“ Die Entscheidung für Legosteine schließlich, das Klappern und Hantieren mit den Bausteinen, das Lösen und Neuzusammensetzen haben den ersten Anstoß für sein Projekt gegeben. Es gelang ihm, fünf Komponisten für Children's Corner zu begeistern.

    Unter anderem Enjott Schneider, Professor für Filmmusik in München (bekannt unter anderem durch den Soundtrack für „Herbstmilch“ und „Schlafes Bruder“), der für Barcsay „Vom Kindsein“ komponierte. Der Gitarrist blieb in seinem Spiel hoch konzentriert und präzise, offenbarte aber gleichzeitig seine eigene Verletzlichkeit und Zerrissenheit. Er spannte in seinem virtuosen Spiel der Töne einen Bogen: von der Leichtigkeit und Unbeschwertheit des Kindseins zu pubertären, gar provokativen Zwischentönen, durchbrochen von träumerischer, romantischer Zartheit, hin zur Konformität der Welt der Erwachsenen.

    Mit zwei Stücken des dem Publikum sicherlich bekannten brasilianischen Komponisten Villa-Lobos wollte Barcsay die Zuhörer in die laue Sommernacht entlassen. Doch das begeisterte Publikum forderte mehr und erhielt zwei Zugaben.

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