Doch das Problem ist für den FC nicht neu: Bereits vor zwei Jahren waren mehrere Anläufe notwendig gewesen, um doch noch eine Vorstandschaft bilden zu können. Schon damals wurde deutlich, wie schwierig es ist, eine Führung für den mit rund 460 Mitgliedern größten Ortsverein der Marktgemeinde auf die Beine zu stellen – obwohl die Arbeit in den einzelnen Abteilungen erfreulich gut läuft (siehe weiteren Bericht).
Nach 26 Jahren ununterbrochener Mitarbeit in der Vorstandschaft sei er fest entschlossen, nun zurückzutreten, sagte Strifsky und erinnerte an die zurückliegende, ereignisreiche Zeit seiner Tätigkeit. Auch wenn sein Herz nach wie vor am Verein hänge, könne er einfach nicht mehr die notwendige Zeit dafür aufbringen. Auch sein bisheriger Stellvertreter Willy Hehrlein möchte sein Amt abgeben – sichtlich resigniert von der mangelnden Unterstützung durch die Mitglieder.
Und so blieb dem Vorsitzenden des Wahlausschusses, Bürgermeister Klaus Enzmann, nichts weiter übrig, an die Mitglieder zu appellieren, aktiv im Verein mitzuarbeiten. Am 30. März wird es eine weitere Wahl geben. Gleichzeitig machte er deutlich, dass eine Auflösung des Vereins – wenn sich auch im dritten Anlauf keine Vorstandschaft finden ließe – für alle Beteiligten Nachteile mit sich bringen würde. Die Werntalhalle würde der Gemeinde zufallen, die für diese dann vergleichsweise hohe Mieten verlangen müsste.
Ein finanziell sehr erfolgreiches Jahr liegt hinter dem FC Thüngen, so dass der Verein nun schuldenfrei dasteht. So blickten sowohl Vorsitzender Lorenz Strifsky als auch Kassier Andreas Pinsler bei der Jahresversammlung mit einem „zufriedenem Lächeln“ auf die Kassenlage.
Wie Pinsler berichtete, konnte der im Sommer 2005 aufgenommene Kredit getilgt werden. Damit sei ein guter Grundstock für die kommenden Aufgaben gelegt. Und die werden wohl nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen: Hallendach und Heizung seien sanierungsbedürftig.
Das positive Kassenergebnis war zum einen wegen massiver Einsparmaßnahmen, zum anderen aber auch aufgrund sehr erfolgreicher Veranstaltungen möglich geworden. Die Kirchweih 2006 sei finanziell gesehen, die beste aller Zeiten gewesen, und auch die „Knallermann-Fete“ habe einiges dazu beigetragen. „Nur mit den Mitgliedsbeiträgen allein könnten wir nicht überleben,“ verdeutlichte Pinsler.
Dies konnte auch Jörg Nickel bestätigen, der für die „Eventabteilung“ Bericht erstattete. Viele Veranstaltungen seien 2006 besser gelaufen als in den Vorjahren. Auch wenn die Knallermannparty einen guten Gewinn abgeworfen hat, werde man wohl aber zukünftig aufgrund der negativen Begleitumstände darauf verzichten, so Nickel, und dankte allen für die Unterstützung.
Auch die für die Küche zuständigen Damen, Sonja Weidner und Siggi Härtel, wurden lobend hervorgehoben. Auf ihnen lastet bei allen Veranstaltungen mit die meiste Arbeit. Zuviel Arbeit, wie Sonja Weidner deutlich machte. So will sie sich für diese Aufgabe zukünftig auch nur zur Verfügung stellen, wenn sie bei mehreren Mitgliedern Unterstützung findet.
Wie wichtig die aktiven Helfer für den FC Thüngen sind, machte Vorsitzender Lorenz Strifsky an einem weiteren Beispiel fest: Er bedankte sich bei der „Ein-Mann-Abteilung“ von Rudolf Hildenbrand, der mit großem Einsatz ganz allein für die Pflege der Außenanlage verantwortlich ist.