Die Stadt Lohr wird für das neue Feuerwehrhaus in Halsbach rund 90 000 Euro mehr als geplant zahlen müssen. Insgesamt soll der Bau 311 000 Euro kosten. Hinzu kommen 30 000 Euro Baunebenkosten und 13 000 Euro Ausstattung.
Die Feuerwehr will durch Eigenleistung 57 000 Euro leisten. Den Rest muss die Stadt tragen. Ursprünglich hatte man im Rathaus darauf vertraut, dass die Feuerwehr durch Eigenleistung die Hälfte der Kosten tragen würde. Doch diese Hoffnung zerschlug sich nun.
In der Sitzung des Stadtrats am Mittwochabend wurde als Grund genannt, dass Fundament und Keller des unterhalb des Friedhofs am Hang gelegenen Neubaus anspruchsvoll seien. Man brauche dafür eine Fachfirma. Eigenleistung durch die Feuerwehrler sei dabei nicht möglich. Der Neubau ist fällig, weil das derzeitige Feuerwehrhaus marode ist.
Bürgermeister Mario Paul erklärte die Kostensteigerung auch damit, dass die ersten Zahlen aus einer Kostenschätzung resultierten, nun jedoch eine Berechnung vorliege. Die 90 000 Euro, die die Stadt deswegen mehr zahlen müsse, seien „richtig viel Geld“, so Paul. Doch die Sache sei notwendig und dringend.
Ganz so einfach wollten Brigitte Riedmann (Freie Wähler) und Eric Schürr (Bürgerverein) diesen Aspekt nicht abhaken. Beide sagten, dass sie zu Beginn der Planung darauf hingewiesen hätten, dass ein Eigenleistungsanteil von 50 Prozent niemals realistisch sein könne. „Doch wir wurden abgebügelt“, so Riedmann über die damalige Diskussion. Nun trete genau das ein, was sie und andere damals prophezeit hätten. Es sei nur zu hoffen, dass bei den Kosten nun endgültig der Deckel drauf sei.
Die Planung sieht einen zweigeschossigen Bau mit Pultdach vor. Im Obergeschoss befinden sich Garage, Duschen und Toiletten. Die beiden Umkleiden sind ausgelegt auf rund 15 Nutzer. Aktuell hat die Halsbacher Wehr 61 Aktive.
Im Untergeschoss befinden sich neben Heizung und Lagerraum ein Jugendraum sowie ein Schulungsraum. Es sei „keine Feuerwehrvilla, sondern ein Zweckbau“, erklärte Clemens Kracht (Grüne), der auch Kommandant der Lohrer Feuerwehren ist. Der Stadtrat stimmte am Ende gegen die Stimme von Ernst Herr (CSU) der Planung und dem Kostenanteil der Stadt zu.
Das durch den Neubau frei werdende Areal rund um die Alte Schule soll nach Fertigstellung des Neubaus schleunigst als Baugrund verkauft werden, entweder im jetzigen Zustand oder erst nach dem Abriss der Gebäude.