Die Firma Jähnel Haustechnik GmbH in Altfeld hat am 31. März vorläufige Insolvenz angemeldet. Wie Hans Raab von der Anwaltskanzlei Raab & Kollegen aus Fürth auf Anfrage der Main-Post bestätigte, sei der Betrieb in eine finanzielle Schieflage geraten.
Intern werden dafür mehrere Gründe genannt: die längere Krankheit von Geschäftsführer Stefan Jähnel, Missmanagement und Wechsel in der Firmenleitung sowie weitere Krankheitsfälle in der Belegschaft. Nicht zuletzt hätte die Abwerbung von Mitarbeitern für Unsicherheiten gesorgt, berichtete Raab. Dabei sei der Handwerksbetrieb, der Leistungen in den Bereichen Sanitär, Heizung, Lüftung, Solar anbietet, in einer Branche tätig, die gut ausgelastet sei. Es fehlt allerdings an Installateuren, die die Arbeiten ausführen und somit für Umsatz sorgen.
So sieht der Fürther Anwalt nach einer ersten Sichtung auch genügend Aufträge für einen Fortbestand des Unternehmens. Interne und externe Interessenten hätten sich schon nach wenigen Tagen gemeldet, die den Betrieb fortführen wollen. Und auch die Kanzlei des vorläufigen Insolvenzverwalters geht mit dem Ansatz ans Werk, „den lebendigen Betrieb zu erhalten“, wie Raab erklärte.
Sicherheit und Ruhe für die 26-köpfige Belegschaft will die Kanzlei zunächst damit erreichen, dass das fällige Insolvenzgeld von der Bundesanstalt für Arbeit für den Monat März binnen einer Woche ausgezahlt wird. Damit und nach Überwindung krankheitsbedingter Ausfälle sieht Raab gute Chancen, mit den Mitarbeitern Überschüsse zu erzielen, die die Bedienung der Gläubiger ermöglichen. Die vorläufige Insolvenzverwaltung hat dafür zunächst eine Übergangsfrist von sechs Wochen. Bis dahin muss geklärt werden, ob der Betrieb fortgeführt werden kann oder ein reguläres Insolvenzverfahren eingeleitet werden muss.
Der Handwerksbetrieb Jähnel wurde 1964 vom inzwischen verstorbenen Seniorchef Erwin Jähnel als Heizungsbaugeschäft in Altfeld gegründet. Jähnel führte den Betrieb bis zu seinem 70. Geburtstag im Jahr 2000 und übergab in der Folge an seinen Sohn Stefan. Krankheitsbedingt zog der sich vor drei Jahren aus der operativen Firmenleitung zurück.