Über die Nutzung der Wasserkraft zur Stromgewinnung lies sich der Partensteiner Gemeinderat von Siegfried Olbrich von der Gesellschaft für „Wasser- Wirbel-Kraftwerk“ aus Goldbach informieren. Olbrich informierte über die Fischdurchgängigkeit an Querbauwerken, die in Modulbauweise die Erzeugung von elektrischer Energie ermöglichen.
Dieses Thema interessierte auch Karl Scherer vom Landratsamt, der als Gast an der Sitzung teilnahm und mitdiskutierte. Auf Nachfrage von Gemeinderat Siegmar Eyrich (Freie Wähler) erklärte der Referent, dass für das Schaffen von Fischdurchgängigkeit die Staatsregierung laut Gewässerverordnung zuständig ist.
Nach Aussage von Siegfried Olbrich gibt es nur zwei Stellen an den Bächen, wo eine kleine Anlage zur Stromgewinnung eingebaut werden könnte. Die eine liegt zentral im Ort am Fuße des Schlossberges am Auweg am Lohrbach und die andere am Wiesenweg am Wehr. Letztere hält Scherer für nicht geeignet. Er empfahl auch einmal nach Wiesthal zu schauen. Dort gebe es an der Mühle einen idealen Standort.
Klar wurde bei dem Vortrag: Große Mengen Strom lassen sich nicht erzeugen. Es handelt sich um kleine Anlagen, zwischen drei und sechs Kilowatt Leistung, die sie ins Stromnetz einspeisen können. Wie Dirk Mehrlich (SPD) bescheinigt wurde, könnten in der Au zwei Anlagen hintereinander eingebaut werden. Einzel erbringen sie drei Kilowatt. Insgesamt auf das Jahr gesehen 24 000 Kilowattstunden, was den Stromverbrauch für sechs bis sieben Einfamilienhäuser abdeckt. Mehrlich: „Was wir einspeisen können, müssen wir nicht einkaufen“. Die beiden Anlagen würden rund 14 0000 Euro kosten und werden von der EU stark bezuschusst. Zum Beispiel hat das Pilotprojekt in Sachsen diese Summe gekostet. Als Förderung wurden hier 95 000 Euro gezahlt. Die Anlage amortisiert sich in acht bis 16 Jahren.
Die getriebelose lasergestützte Anlage arbeitet geräuscharm, wurde Konrad Schreier (Freie Wähler) bestätigt. Sie ist pflegeleicht. Nur die Einläufe müssen hin und wieder auf Treibgut kontrolliert werden. Die Turbinenschaufel dreht sich langsam, rund 30-mal in der Minute. Die ganze Anlage ist so konzipiert, dass Fische problemlos durch Wanderkorridore hindurch schwimmen können. Alle Komponenten der Anlage sind leicht zu transportieren. Auf der Baustelle sind keinerlei Schweißarbeiten notwendig. Die Montage kann in Eigenleistung erfolgen, was zur Kostensenkung beiträgt.
Hochwasser kann der Anlage, die im Uferbereich installiert wird, nichts anhaben. Der Gemeinderat nahm die Informationen interessiert auf. Wie Bürgermeister Stephan Amend betonte, wird nicht gleich eine Anlage gebaut, aber man sollte eine solche Lösung im Auge behalten.