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Flammen lodern aus dem Schornstein

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Flammen lodern aus dem Schornstein

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    Dieser Kaminbrand wurde am Silvestermorgen 2003 rechtzeitig entdeckt.
Da sich am Kaminkopf weiterhin Rauch gebildet hatte, nahmen die
Feuerwehrleute die Verkleidung ab und entdeckten noch weitere versteckte
Brandnester.
    Dieser Kaminbrand wurde am Silvestermorgen 2003 rechtzeitig entdeckt. Da sich am Kaminkopf weiterhin Rauch gebildet hatte, nahmen die Feuerwehrleute die Verkleidung ab und entdeckten noch weitere versteckte Brandnester. Foto: FOTO HERBERT HAUSMANN

    Brennt ein Kamin, nehmen die Hausbewohner das meist nicht wahr. In den meisten Fällen sind es Nachbarn oder Passanten, die den Brand bemerken. Lange Flammen, die aus dem Schornstein schlagen, starker Funkenflug oder dichte, schwarz-gelbe Rauchwolken sind Zeichen für einen Brand, bei dem sich die im Kamin entstandenen Rußschichten und Teerbeläge entzündet haben. Fachleute sprechen von einem unkontrollierten Kaminbrand. Wie kommt es dazu?

    Alle in traditionellen Feuerungsanlagen verwendeten Brennstoffe wie Holz, Torf, Braun- und Steinkohle bestehen aus Kohlenwasserstoffverbindungen. Bei deren Verbrennung bleiben mehr oder weniger nichtbrennbare Rückstände übrig, die sich oft als Teer an den Kaminwänden ablagern. Besonders Holz, Torf und junge Rohbraunkohle besitzen viele Bestandteile, die zur Teerbildung neigen. Mit der Zeit werden die Ruß- und Teerschichten dicker und es entsteht Glanzruß, der den Querschnitt des Kamins zunehmend verkleinert.

    Erhöhte Rußbildung im Kamin

    Besonders wird die Enstehung von Hart- oder Glanzruß durch ungeeignete Feuerstätten oder die Verwendung von nicht für Feuerstätten zugelassenen Brennstoffen begünstigt. Auch Holz, das noch über eine zu hohe Restfeuchte verfügt, kann die Ursache für eine höhere Rußbildung sein. Dieser bildet sich ebenfalls, wenn der Verbrennung nicht genug Luft zugeführt wird. Zudem sollten Holzscheite, die im Ofen verbrannt werden, nicht zu groß sein und der Brennraum darf nicht hoch mit Holz aufgefüllt werden. Gelangen bei der Verbrennung im Ofen Funken über die Züge der Feuerstätte in den Kamin, können sich die dort vorhandenen Glanzrußschichten entzünden.

    Bei einem Kaminbrand kann sich das Volumen des Rußes bis zum Neunfachen vergrößern. Die Ableitung von Rauch und Abgas wird dadurch erheblich behindert. Wird der freie Kaminquerschnitt durch den aufgequollenen Ruß völlig verstopft, entsteht ein Überdruck im Kamin und die Temperaturen steigen auf rund 1500 Grad Celsius an.

    Einen Kaminbrand selbst zu löschen, kann fatale Folgen haben. Und Wasser ist in diesem Falle das verkehrte Löschmittel, denn ein Liter Wasser ergibt in der großen Hitze etwa 1700 Liter Wasserdampf. Beim Versuch, den Rußbrand im Kamin mit Wasser zu löschen, entstünde durch den Wasserdampf ein so hoher Druck, dass der Kamin bersten würde. Als Folge könnte sich der Brand auf das gesamte Gebäude ausbreiten. Auch der Einsatz von Handfeuerlöschern ist in diesem Fall nicht einfach und sollte, wenn überhaupt, nur von Fachleuten vorgenommen werden.

    Den Kaminkehrer benachrichtigen

    Die Luftzufuhr an der Feuerstätte unterbinden und Feuerwehr sowie den zuständigen Bezirkskaminkehrermeister verständigen, sind bei einem Kaminbrand zunächst die sinnvollsten Maßnahmen, rät die Feuerwehr. "Kaminbrände sind die einzigen Brände, die in der Regel nicht gelöscht werden", so die Kreisbrandinspektion Main-Spessart. Die Einsatzkräfte werden einen Kaminbrand grundsätzlich ausbrennen lassen und hauptsächlich Sicherungsvorkehrungen ergreifen.

    Dazu gehört, den Kamin auf seiner gesamten Länge ständig zu überwachen und brennbare Gegenstände zu beseitigen. Verbrannte Schlacke oder heruntergefallener Glanzruß wird in regelmäßigen Abständen aus dem Kamin entnommen und in feuerfesten Behältern zum Löschen ins Freie gebracht. Oft sind die Einsatzkräfte dabei über mehrere Stunden beschäftigt. Dennoch ist der Einsatz der Feuerwehr bei Kaminbränden, wie bei anderen Bränden auch, kostenfrei.

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    Wird eine Glanzrußablagerung im Kamin rechtzeitig erkannt, kann der Bezirkskaminkehrermeister die Gefahr durch einen "kontrollierten Kaminbrand" beseitigen. Eine weitere Möglichkeit ist, die mechanische Beseitigung der Kaminverengung.

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