Maßnahmen für artenreiche Landschaften können finanziell gefördert werden. Das bayerische Förderprogramm nennt sich FlurNatur und wird durch die Ämter für ländliche Entwicklung (ALE) angeboten und begleitet. Felix Lang vom ALE Unterfranken setzte den Marktgemeinderat in seiner jüngsten Sitzung in Kenntnis über die Möglichkeiten des Förderprogramms.
Lang erläuterte, dass das Programm, das ursprünglich eher allgemein zur Erhaltung und Wiederherstellung biodiverser Kulturlandschaften angelegt war, seit einem Jahr besonders den Wasserrückhalt in der Landschaft fokussiert. Mit dem Ziel, die Folgen von Starkregenfällen besser zu beherrschen, fördert FlurNatur die Planung und Anlage von neuen Biotopen, deren Verbund sowie Boden- und Wasserrückhaltemaßnahmen in der Flur.
Flächige Regenrückhaltebecken
Ziel sei es, erklärte Lang, "das Wasser da zu halten, wo es herunterkommt" und mit flächigen Regenrückhaltungen dafür zu sorgen, dass das Wasser versickern kann, anstatt in Sturzbächen in die Orte zu treiben. Dabei sollten keine Ingenieurbauwerke entstehen, sondern kleine, praktikable Projekte an vielen Orten.
Teil der Lösung könnten Denitrifizierungsbecken sein, so Lang, in denen sich vom Starkregen eventuell abgeschwemmte Bodenmassen sammelten und aus denen anschließend der wertvolle Boden wieder ausgebaggert und auf die Felder gebracht werden könne. Bürgermeister Robert Herold wandte hier ein, dass es Burgsinn kaum noch Ackerbau gebe, die Gefahr von Bodenerosion also kaum existiere.
Die Renaturierung von Bächen und Flüssen spielt außerdem eine große Rolle beim Schutz vor katastrophalen Ereignissen. "Auch wenn die Landwirte damit nicht immer glücklich sind", so Lang, "steht das Wasser doch besser auf den Äckern als in den Kellern." Lang lobte das Engagement des Sinngrundallianz-Managements, dass man FlurNatur in das ILEK aufgenommen habe. Dadurch erhöht sich der Fördersatz um zehn auf insgesamt 85 Prozent der jeweiligen Kosten.
Gefördert werden können sowohl Gemeinden, Gemeindeverbände und Körperschaften des öffentlichen Rechts als auch natürliche Personen für Projekte, die mindestens 3000 Euro und maximal 50.000 Euro kosten.
Voraussetzung für die Bearbeitung eines Förderantrages ist das Einreichen einer Planung, die, betonte Lang, aber nicht von professioneller Hand stammen müsse. Eine aussagekräftige Luftaufnahme mit ausführlicher Beschreibung der geplanten Maßnahme reiche in der Regel aus. Lang rief dazu auf, auch Privatpersonen auf das Förderprogramm aufmerksam zu machen und das Programm möglichst zahlreich zu nutzen.
Grundlage für effektiven Arbeitsschutz
Zwei Jahre nach Einführung einer digitalen Lösung für den Arbeitsschutz der Beschäftigten der Gemeinde ließ sich der Marktgemeinderat über den Erfolg des Systems Bericht erstatten. Eric Wiltschko, der das Programm sam® der Firma SECOVA Anfang 2022 installierte und betreut, stellte sich den Fragen des Ratsgremiums.
Im ersten Jahr, so Wíltschko, wurden 162 Arbeitsschutzunterweisungen aus dem Pool des Softwareprogramms durchgeführt und dokumentiert. 2023 stieg die Zahl dann auf 225 durchgeführten von 260 Soll-Unterweisungen. Grundlage für einen effektiven Arbeitsschutz ist die Erstellung von Gefährdungsbeurteilungen (GBU), die eigentlich über die jeweiligen Abteilungsleitungen zu erfolgen habe.
Im Rahmen der vertraglichen Vereinbarung hat dies jedoch Eric Wiltschko geleistet und bislang GBU für die Kläranlage, den Bauhof, das Freibad und den Forst erstellt. In Arbeit sind die Mittagsbetreuung, Schule und die Reinigungskräfte, das Wasserwerk könne dann 2024 folgen, so Wiltschko. Die Kosten für die softwaregestützte Arbeitsschutzorganisation belaufen sich auf je rund 10.000 Euro für die Jahre 2022 und 2023.
Einstimmig verabschiedete der Marktgemeinderat den Forstbetriebsplan für das Jahr 2024.