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PARIS/LOHR: Fotograf Vormwald starb in Paris

PARIS/LOHR

Fotograf Vormwald starb in Paris

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    Gerhard Vormwald 1998 bei der Ausstellung seiner Werke in Lohr. Der international bekannte Fotograf mit Wurzeln in Sackenbach starb vor wenigen Tagen völlig überraschend.
    Gerhard Vormwald 1998 bei der Ausstellung seiner Werke in Lohr. Der international bekannte Fotograf mit Wurzeln in Sackenbach starb vor wenigen Tagen völlig überraschend. Foto: ArchivFoto: Andreas Brachs

    Sein Tod kam überraschend: Zwei Tage nach seinem 68. Geburtstag verstarb in der Nacht auf Mittwoch Fotograf Gerhard Vormwald in seinem Pariser Atelier. Vormwalds Vater war ein Sackenbacher, sein Cousin Lothar Vormwald betreibt das Lohrer Isolatorenmuseum.

    Auf dessen Vermittlung hin hatte Gerhard Vormwald 1998 eine Fotoausstellung in der städtischen Galerie in Lohr. Die Main-Post schrieb damals: „Der Fotograf aus Paris bringt Konsumgier in einer übersättigten Wohlstandsgesellschaft und rituelle Gefräßigkeit gezielt humoristisch vor die Linse.“

    Gerhard Vormwald wurde am 6. März 1948 in Heidelberg geboren. Seit seinem Kunst-Studium (1966 - 1970) in Mannheim war er als Fotograf und Künstler tätig. Mit Titelbildern namhafter Illustrierten wie Stern, Playboy, Pardon und Zeit-Magazin sowie inszenierten Werbefotografien etablierte er sich international.

    Das Surreale als Markenzeichen

    Sein Markenzeichen in dieser Zeit war die surreale Fotografie; dabei handelte es sich um reale Fotos, für die die Schwerkraft nicht zu gelten schien: fliegende Menschen, Badewannen samt Wasser und Badenixe an der Zimmerwand lehnend; ein Radfahrer, dessen Rad eine Handbreit über dem Erdboden fliegt und ähnliches.

    Zu bedenken ist dabei, dass es damals noch keine Digitalfotografie gab, geschweige denn Bildbearbeitungsprogramme wie Photoshop. Insofern musste Vormwald bei der Umsetzung seiner Motive auf aufwändige Bauten zurückgreifen, etwa umgekehrte Zimmer (Decke unten, Boden oben), Puppenstuben oder übergroße Möbelstücke, und das in Verbindung mit fototechnischen Anwendungen wie Mehrfachbelichtungen oder Langzeitbelichtungen mit Stroboskop-Blitzen.

    Fotografie und Malerei

    Ab 1984 beschäftigte er sich auch wieder mit Malerei. 1988 eröffnete Vormwald das Landatelier Le Coueche nahe Paris und gab 1990 seine Tätigkeiten als Werbefotograf auf. Seit 1992 bezog er digitale Bildmedien in seine Arbeit mit ein.

    1999 wurde er schließlich Professor für Fotografie an der Fachhochschule Düsseldorf. 2011 wurde er an die Deutsche Fotografische Akademie berufen.

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