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Marktheidenfeld: Fränkischer Whisky, Geisternetze und ein altes Wrack: Kurzweiliger Abend beim Taucherstammtisch

Marktheidenfeld

Fränkischer Whisky, Geisternetze und ein altes Wrack: Kurzweiliger Abend beim Taucherstammtisch

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    Zu einer interessanten Kombination hatte Tobias Kallenbach (Mitte), zweiter Vorsitzender der Wasserwacht Marktheidenfeld, im Rahmen eines Taucherstammtisches eingeladen: zu einem Whisky-Tasting mit Andreas Kreser (links) gab Derk Remmers (rechts mit einem Hebesack) Informationen über Geisternetze und Wracktauchen in 140 Meter Tiefe.
    Zu einer interessanten Kombination hatte Tobias Kallenbach (Mitte), zweiter Vorsitzender der Wasserwacht Marktheidenfeld, im Rahmen eines Taucherstammtisches eingeladen: zu einem Whisky-Tasting mit Andreas Kreser (links) gab Derk Remmers (rechts mit einem Hebesack) Informationen über Geisternetze und Wracktauchen in 140 Meter Tiefe. Foto: Ernst Dürr

    Einen kurzweiligen Abend erlebten fast dreißig Besucherinnen und Besucher des Taucherstammtischs der Marktheidenfelder Wasserwacht. Tobias Kallenbach, zweiter Vorsitzender und Tauchausbilder, hatte zu ungleichen Themen eingeladen, die sich aber sehr gut ergänzten. Lehrtaucher Derk Remmers berichtete von Geisternetzen und schilderte hautnah einen spektakulären Tauchgang in 140 Meter Tiefe. Ergänzt wurden die Vorträge durch ein von Andreas Kreser fachlich gekonnt zelebriertes Whisky-Tasting mit gepflegter Grundlage in Form von "Pulled Pork" vom Team um den Vorsitzenden Marc Rechenberg.

    Wie die Inhalte waren auch die Gäste eine interessante Melange aus Whisky-Liebhabern und Tauchern. Begrüßt wurden sie vom Organisator Tobias Kallenbach, der zunächst Derk Remmers das Wort übergab, "Deutschlands bekanntestem Wracktaucher". Remmers stellte die Umweltorganisation "Ghost Diving" und deren Arbeit mit Geisternetzen an Wracks vor. Geisternetze sind herrenlose Fischernetze. Festhängend am Grund oder an Wracks fangen und töten diese noch lange sinnlos weiter. Auch für Robben, Wale, Meeresschildkröten und Tauchvögel werden sie zur Falle. Die Organisation klärt über diese Vorgänge auf und wird vor allem auch selbst aktiv, indem sie Geisternetze aus dem Meer entfernt.

    Starke Strömung und nur wenig Sicht

    Bei Aufklärungsfahrten werden die Netze zunächst geortet. Im Rahmen von Bergungsfahrten schneiden Taucher wie Remmers sie dann ab und bringen sie mit Hebesäcken an die Meeresoberfläche, wo sie von Booten aufgenommen werden. "Bei Sichtweiten von unter zwei Metern in der Nordsee und starker Strömung ist das alles gar nicht so nicht einfach", berichtete er. Das Ganze erinnert ein bisschen an die berüchtigte Sisyphusarbeit. "Man schätzt, dass pro Jahr etwa 640.000 Tonnen Fischereiausrüstung weltweit verloren gehen. Und die verhaken sich irgendwo und fischen weiter. Und da können wir unseren winzig kleinen Beitrag leisten", so der Taucher. Warum er diese Arbeit macht? "Ich möchte, dass kommende Generationen die Meere auch noch erleben können", so Remmers.

    In einem zweiten Vortrag berichtete er von der "Rio de Janeiro", einem 1940 vor Norwegen torpedierten und gesunkenen deutschen Frachtschiff. Erst 2015 wurde das Wrack in rund 135 Metern Tiefe entdeckt. Remmers erzählte von dem spannenden Tauchgang, den er kurz danach mit einem zweiten Taucher durchführte, um das Wrack zu identifizieren.

    Zwischen den Vorträgen und im Anschluss lud Andreas Kreser von St. Kilian Distillers aus Rüdenau bei Miltenberg zu einem Whisky-Tasting. Das Unternehmen stellt fränkischen Whisky nach schottischem Vorbild her und ist die größte deutsche Whisky-Destillerie. Kreser hatte für jeden Geschmack etwas anzubieten.

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