In der Bürgerversammlung in Frammersbach ging es unter anderem um folgende Punkte:
Artenschutz: Im Gebiet "Aschenmaul" wird zusammen mit dem Naturpark Spessart ein Streuobstprojekt betreut. Wie Bürgermeister Christian Holzemer berichtet, ist es auf viele Jahre angelegt. Mittlerweile sei es kartiert, der Unterwuchs entfilzt unter Berücksichtigung der geschützten Ameisen. Eine besondere Herausforderung seien die Besitzverhältnisse. 50 Eigentümer teilen sich demnach mit höchst unterschiedlich großen Grundstücken einen Hektar. Baumschnitt und Pflanzungen seien nur nach Rücksprache möglich.
Digitalisierung: Bei allen Fortschritten in der Digitalisierung sei die Nachfrage – auch von Menschen, die sich online auskennen – nach direkter Beratung durch Mitarbeitende der Verwaltung groß.
Grundsteuer: Den Wegfall der Straßenausbaubeiträge habe Frammersbach bereits 2021 durch eine Anpassung der Grundsteuer kompensiert, erläuterte der Bürgermeister. Die neue Grundsteuer falle für die Gemeinde in Summe nahezu neutral aus. Für Grund- und Hausbesitzer könnten sich jedoch Unterschiede ergeben. Damit die Einnahmen für die Gemeinde in etwa gleich bleiben, habe der Markt die Hebesätze von 480 Prozent bei der Grundsteuer A auf 70 beziehungsweise 410 Prozent bei der Grundsteuer B gesenkt. Die Gemeinde rechne aufgrund der neuen Hebesätze in etwa mit 800.000 Euro Einnahmen. Nach den vorherigen Hebesätzen seien es 780.000 Euro gewesen. Hätte die Gemeinde die Hebesätze nicht gesenkt, hätte sie rund 990.000 Euro eingenommen. Sollte es zu weiteren Verschiebungen kommen, werde es 2026 eine weitere Anpassung geben.
Buslinie nutzen, damit sie erhalten bleibt
Hessenbus: Holzemer appelliert, die neue Buslinie von Partenstein über Frammersbach, Lohrhaupten und Bad Orb nach Bad Soden-Salmünster und zurück zu nutzen, damit sie erhalten bleibe.
IT: Frammersbach hat eine Zweckvereinbarung mit den Verwaltungsgemeinschaften Lohr und Partenstein zur IT-Betreuung geschlossen und teilt sich so gemeinsames Personal.
Jugend: Die Jugendsozialarbeit wird laut Bürgermeister weitergeführt.
Kirb: Freuen dürfen sich die Fans von Fahrgeschäften. Nachdem sie vermisst wurden, haben sich Gemeinde und Framag entschieden, sie wieder ins Kirchweihprogramm aufzunehmen.
Lärm: Zusammen mit dem ADAC und den örtlichen Motorsportfreunden wurde der Verkehrslärm gemessen. Frammersbach beteiligt sich an der Initiative "Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeit". Holzemer hofft, dass die Gemeinde künftig an Gefahrenpunkten selbst über Tempolimits entscheiden kann.
Schüleraustausch in die Normandie
Märkte: Wie gehabt werden der Blumen- und Gartenmarkt sowie der Holzmarkt in Kombination mit den verkaufsoffenen Sonntagen durch die Framag organisiert. Die Termine sind der 30. März und für den Holzmarkt der 19. Oktober.
Neuzugänge: Die Marktgemeinde verzeichnet 209 Zuzüge und 196 Wegzüge. Macht ein Plus von 13.
Stromnetz: Optimiert werden soll das Stromleitungsnetz in verschiedenen Ortsstraßen, hieß es in der Bürgerversammlung.
Partnerschaften: Der Schüleraustausch mit Nadasch und Orbec soll fortgesetzt beziehungsweise wiederbelebt werden. Eine große Fahrt nach Orbec in der Normandie ist vom 4. bis 8. September mit einem großen Auftritt des Arbeitergesangvereins geplant. Die Gäste werden bei Gastfamilien untergebracht. Für Teilnehmende, die wegen der sprachlichen Verständigung Bedenken haben, stünden auch Hotels, Herbergen und Campingplätze zur Auswahl.
Wichtig für die Tourismusbranche
Sanierung: Die Sanierung etlicher Ortsstraßen, darunter die Kreuzgasse und Dreispitze, werden in den nächsten Jahren dafür sorgen, dass der Sparstrumpf geleert werden muss.
Biosphären-Reservat: Im Zusammenhang mit dem Thema Urlaubsbad wäre es laut Holzemer hilfreich, wenn es mit dem Biosphären-Reservat klappen würde. "Für die Tourismusbranche ist das ein wichtiges Siegel", sagte der Bürgermeister auf Nachfrage.
Förderung: Unbekannt sind für die Marktgemeinde, wie hoch für ihre Zukunftsprojekte etwaige Zuschüsse ausfallen. "Mit dem aktuellen Einnahmenaufkommen und trotz Einsatz der kompletten Rücklagen werden nur Teile dieser Aufgaben zu stemmen sein", sagt der Bürgermeister voraus. "Ohne zusätzliche Einnahmen, beispielsweise durch staatliche Zuweisungen, Energieprojekte oder einer moderaten Anpassung der Gewerbesteuer, werden Projekte, wie Schwimmbadsanierung oder Bürgerzentrum, nicht zu finanzieren sein", führte er aus.