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FRAMMERSBACH: Frammersbacher Dialekt mitten in Ungarn

FRAMMERSBACH

Frammersbacher Dialekt mitten in Ungarn

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    Zehn Jahre Partnerschaft: Frammersbachs Bürgermeister Peter Franz und sein Nadascher Amtskollege, Ferenc Wekler, beim Unterzeichnen der Urkunde.
    Zehn Jahre Partnerschaft: Frammersbachs Bürgermeister Peter Franz und sein Nadascher Amtskollege, Ferenc Wekler, beim Unterzeichnen der Urkunde. Foto: Foto: Tanja Breitenbach

    Die Geschichte der beiden Gemeinden, die sich vor zehn Jahren in einer freundschaftlichen Partnerschaft verbanden, ist kaum zu glauben. Vor rund 300 Jahren nahmen viele Frammersbacher Familien den mühsamen Weg über die Donau in Richtung Südungarn in der Hoffnung auf sich, dort ein besseren Leben zu finden. Beide Ortschaften gleichen sich so sehr, dass man sie auch als „Zwillingsdörfer“ bezeichnet.

    Doch dass das im Spessart gelegene Frammersbach einen „Zwilling“ in Ungarn hatte, war lange nicht bekannt. „Eines Tages kam Franz Amrhein mit seiner Frau zu mir ins Rathaus“, erinnert sich Altbürgermeister Adolf Rüth. Er sagte, dass er aus dem ungarischen Nadasch komme und dass er nachweisen könne, dass seine Wurzeln in Frammersbach lägen.

    Forscher Hugo Friedel stieß bei seiner Suche in Archiven tatsächlich auf Nadasch und er konnte die Geschichte lückenlos zurück verfolgen. Bald fand der erste Besuch in Nadasch statt. „Ich ging mit meinem Bruder spazieren und da wurden wir im Frammersbacher Dialekt gefragt, wo wir denn her kämen“, erzählt der Altbürgermeister lachend. „Schon waren wir zu Hause.“

    Frammersbicherisch ist in Nadasch auch heute keine Seltenheit. Dort heißen die Hühner „Bieberlich“ und ein schlecht gekleideter Herr ist ein Schlappsack, alles wie daheim. Altbürgermeister Adolf Rüth erinnerte an die erste Urkundenunterzeichnung vor zehn Jahren und wünschte beiden Gemeinden das diese schöne Partnerschaft noch lange bestand hat.

    Die Zusammenführung der beiden Seiten wieder aufleben zu lassen, sei nur dem inzwischen verstorbenen Nadascher Franz Amrhein und dem Frammersbacher Hugo Friedel zu verdanken, so Bürgermeister Peter Franz in seiner Laudatio. Angefangen habe die außergewöhnliche Freundschaft mit Familienbesuchen. Inzwischen finden regelmäßige Besuche der Vereine statt.

    Sogar zwei ehemalige Frammersbacher Feuerwehrautos haben in Nadasch einen neuen Einsatzort gefunden. Zum Zeichen der Freundschaft überreichte Bürgermeister Franz seinem Amtskollegen ein von Gottfried Anderlohr gefertigtes Holzbild, das die beiden Wappen, sowie die Entfernung der Ortschaften zeigt. „Wenn über 100 Nadascher den Ort verlassen, muss der Bürgermeister doch mit, um zu sehen, was die treiben.“ So begründete das ungarische Dorfoberhaupt Fernec Wekler die Frage, warum er schon drei Tage mit seinen Bürgern verreist sei. Dies war bisher noch nie vorgekommen. Er bedankte sich bei seinem Amtskollegen Peter Franz für die große Freundschaft, die die Menschen verbindet, und überreichte ihm ein „Weingartenpferd“, das die Partnerschaft symbolisieren soll.

    ONLINE-TIPP

    Mehr Bilder im Internet unter www.mainpost.de/regional/main-spessart/lohr

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