„Das Zusammenspiel der Künstler und Auftrittsorte ist das Besondere“, schwärmt Kulturbereichsleiterin Kornelia Winkler von „Musik in historischen Häusern und Höfen“. Die 28. Auflage der Veranstaltungsreihe bringt von Freitag bis Samstag „Lieblingsfarbe Schokolade“, „Gretchens Antwort“ und „Trio Zorya“ – alles komplett weibliche Bands und Ensembles – zu Konzerten nach Karlstadt und Gambach. Folgerichtig heißt das Motto „Frauenpower“.
„Eigentlich war das ein Zufall“, gibt Kornelia Winkler zu. „Wir hatten die drei weiblichen Acts, da lag das Motto nahe.“ Es sei aber nicht so gewesen, dass von vornherein nur Frauen-Bands in die Auswahl gekommen seien. „Wir haben ganze Datenbanken voller Künstler“, so Winkler. „Es vergeht kaum ein Tag, an dem sich nicht irgendwer für irgendwas bewirbt.“ Alle Bewerbungen werden gespeichert, weil ein Künstler, der heuer nicht ins Programm passt, ein, zwei Jahre später interessant sein könnte. Oder weil eine Band, die sich für die Haus- und Hofmusik bewirbt, gut zu den „Kulturhäppli“ passen könnte.
Viele Künstler-Anfragen
Außerdem werden viele Künstler von Bürgern oder Kollegen empfohlen. „Und wir sehen auch viel selbst, halten beispielsweise beim Stramu in Würzburg Ausschau oder lesen über interessante Musiker, die wir dann mal recherchieren“ – wir, das sind Kornelia Winkler und ihre zwei Mitarbeiter im Kulturbereich.
Während es bei den Künstlern also große Auswahl gibt, sind Spielorte schwer zu finden. „Wir suchen immer nach neuen, schönen Auftrittsorten. Und seit einigen Jahren soll mindestens eines der Konzerte in einem Stadtteil stattfinden“, so Winkler. Die Ansprüche an die Veranstaltungsorte sind nicht gering: Wie viele Musiker passen da rein? Für wie viele Zuschauer haben wir Platz? Gibt's einen überdachten Raum zum Ausweichen in der Nähe? Gibt's einen Rückzugsraum für die Künstler? „All dies müssen wir bedenken“, sagt die Kulturbereichsleiterin.
Lust auf neue Spielorte
Ab und zu geht sie deshalb mit ihrem Team und dem Bauhofleiter durch die Stadt und hält nach geeigneten Orten Ausschau. Erstmals findet heuer ein Konzert am Ehrenhain im unteren Stadtgraben statt. Das Duo „Lieblingsfarbe Schokolade“ mit der aus Gräfendorf stammenden Hannah Silberbach spielt am Freitag deutschsprachige, kabarettistische Popmusik. „Ich bin gespannt, ob wir auf dem Gelände mit rund 150 Plätzen eine schöne Atmosphäre hinbekommen“, sagt Winkler.
Dessen sicher ist sie sich für das Samstagskonzert, das im Hof der Familie Göbel, Färbergasse 8, stattfindet. „Ein wunderbarer Ort. Vor einigen Jahren fand dort schon mal ein Konzert statt“, erinnert sich Winkler. Der Auftritt der Berliner A-cappella-Combo „Gretchens Antwort“, die sowohl Schubert als auch Grönemeyer zu Gehör bringt, ist bereits ausverkauft. „Ich hoffe, dass wir so aufbauen können, dass wir noch einige Plätze gewinnen.“
Erstmals in Gambach
Am Sonntag geht's nach Gambach in den Pfarrgarten – dort spielt das Trio Zorya in Jazzbesetzung mit Klavier, Kontrabass, Schlagzeug und mehrstimmigem Gesang. „Dafür gibt's noch Karten“, sagt Kornelia Winkler. Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft kommt der Veranstaltung nicht in die Quere, das Wetter soll am Wochenende mitspielen. „Aber falls es regnet, weichen wir am Freitag oder Samstag ins Historische Rathaus aus, am Sonntag in die Gambacher Kirche.“
Die früher strikte Einteilung, einen Abend mit moderner, einen mit klassischer Musik und einen mit Jazz anzubieten, wurde in diesem Jahr etwas aufgeweicht. „Ich freue mich auf die drei Bands und bin gespannt auf die Kombination mit den Auftrittsorten“, sagt Kornelia Winkler.
Karten gibt's im Rathaus, in der Tourist-Info oder online unter www.karlstadt.de. Am Veranstaltungstag gibt's Infos über eine mögliche Verlegung am „Wettertelefon“, Tel. (0 93 53) 79 02-19.