Die Burg-Lichtspiele Mühlbach zeigen den Film „Das brandneue Testament“ in der Vhs-Filmauslese am Sonntag um 11.15 Uhr, Dienstag und Mittwoch um 20 Uhr; freigegeben ab 12 Jahre, 115 Minuten.
Allah, Buddha, Jahwe, Jesus, Krishna: alles Mannsbilder. Der Schriftsteller Thomas Gunzig und Regisseur Jaco Van Dormael hatten davon genug und gehen in ihrem Drehbuch zu der für den Auslands-Oscar nominierten schrägen, aber höchst unterhaltsamen Filmkomödie „Das brandneue Testament“ stellvertretend für die oben genannten Religionsstifter mit dem christlichen Gottvater hart ins Gericht. Dabei erfindet man mal kurz die Genesis neu und stellt kühne Gedankenexperimente über die Fragen des Lebens an.
Keinesfalls sind die beiden belgischen Filmemacher aber grob geschrotete Agnostiker, auch wenn sie den Allmächtigen in einer Dreizimmerwohnung eines heruntergekommenen Viertels von Brüssel hausen lassen.
Dort schlurft Gottvater (Starkomiker Benoit Poelvoorde in komödiantischer Höchstform) missgelaunt im Bademantel und Fluppe im Mundwinkel herum und tyrannisiert seine Frau (Charakterschauspielerin Yolande Moreau) samt Tochter Éa (brillant die hoch talentierte Newcomerin Pili Groyne). Die meiste Zeit verbringt er vor einem alten DOS-Rechner, lässt Flugzeuge abstürzen oder erfindet Naturgesetze wie das, dass immer die andere Schlange an der Supermarktkasse schneller ist, als die, in der man gerade ansteht. Eines Tages hat Éa die Nase voll: Sie hackt Gottes Uraltcomputer.
Ganz schön frech, was uns hier Ausnahmeregisseur Van Dormael an Nonsens nach Monty Pythons Art präsentiert. Fazit: originelle und äußerst unterhaltsame Komödie, gekürt vom katholischen Filmdienst zum „Film des Monats“.