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Uettingen: Frische Ideen für den Wald

Uettingen

Frische Ideen für den Wald

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    Der Hieb soll in 2024 bevorzugt im Gebiet Schlehrberg erfolgen.
    Der Hieb soll in 2024 bevorzugt im Gebiet Schlehrberg erfolgen. Foto: Mechtild Buck

    Hauptthema der jüngsten Uettinger Gemeinderatsitzung war der Jahresbetriebsplan für die Forstbetriebsarbeiten des kommenden Jahres. Der neue Revierleiter David Mayr erläuterte den Räten seine innovativen Vorhaben und beantwortete Fragen.

    Da in den letzten Jahren, auch aufgrund der Trockenheit, viel Holz eingeschlagen wurde, soll der Hieb im Jahr 2024 auf 650 Festmeter begrenzt werden, statt der ursprünglich geplanten 2150 Festmeter. Das ist kein Problem, weil die Gemeinde zukünftig nur noch Brennholz an Uettinger Bürger abgeben will. Außerdem sind die Holzpreise zurzeit eher schlecht. Der Einschlag soll bevorzugt in Bereichen stattfinden, die schon licht sind (Schlehrberg, Hohes Roth, Grund). Noch dichte Bestände sollen vorerst in Ruhe gelassen werden, um Zeit zu gewinnen.

    Ein weiteres zentrales Thema war das allgemeine Sterben der Buche, die viel Wasser benötigt und den Klimawandel schlecht verträgt. Sie muss sukzessive durch Bäume ersetzt werden, die den Klimawandel besser vertragen, wie zum Beispiel Flaumeiche, Walnuss, Elsbeere oder Speierling.

    Viele Kriterien zu erfüllen

    Die Kosten für Nachpflanzungen und das Ausmähen von Kulturen schätzt Mayr grob auf 22.100 Euro. Um neue Fördergelder zu erhalten, würde er gerne die Bundesförderung "Klimaangepasstes Waldmanagement" in Anspruch nehmen, durch die für Uettingen 40.000 Euro Fördergelder möglich sind.

    Wichtige Kriterien zum Erhalt der Förderung sind eine Bindefrist von 20 Jahren, die Verjüngung des Vorbestands, bevorzugt durch Naturverjüngung, das Zulassen einer natürlichen Waldentwicklung auf fünf Prozent der Waldfläche, der Erhalt und die Erweiterung der klimaresilienten, standortheimischen Baumartendiversität, der Verzicht auf Kahlschläge (komplettes Abholzen für die Ernte), die Kennzeichnung von fünf Habitatbäumen (Bäume, die Lebensraum für Tiere und Pflanzen bieten) pro Hektar, die Abstandseinhaltung von 30 Metern bei der Anlage neuer Rückegassen, der Verzicht auf Düngung und Pflanzenschutzmittel sowie Maßnahmen zur Wasserrückhaltung. Des Weiteren will sich Mayr nach Einnahmemöglichkeiten aus Kohlenstoffdioxid-Kompensationsmaßnahmen erkundigen.

    Den Kirchberg retten

    Aus dem Gemeinderat kam der Wunsch, den schwer geschädigten Kirchberg zu "retten", der für die Gemeinde ein wichtiges Kulturgut darstellt und auf dem alljährlich das beliebte Waldfest stattfindet. Der Verschönerungsverein hat sich bereits angeboten, zusammen mit Kindern und dem Gartenbauverein Pflanzungen von Bäumen vorzunehmen, die dem Klimawandel besser gewachsen sind, gerne schon im Herbst 2024. Mayr erklärte sich bereit, hierbei zu unterstützen. Der Jahresbetriebsplan 2024 wurde vom Gemeinderat einstimmig angenommen.

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