Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten
Marktheidenfeld
Icon Pfeil nach unten

KREUZWERTHEIM: Für einen Moment ziemlich still

KREUZWERTHEIM

Für einen Moment ziemlich still

    • |
    • |
    Die Achtklässler der Verbandsschule Kreuzwertheim vor dem Mahnmal in der KZ-Gedenkstätte Dachau. Es symbolisiert wohl, dass die Gefangenen damals keine Chance hatten, aus dem Lager heraus wieder in die Freiheit zu kommen.
    Die Achtklässler der Verbandsschule Kreuzwertheim vor dem Mahnmal in der KZ-Gedenkstätte Dachau. Es symbolisiert wohl, dass die Gefangenen damals keine Chance hatten, aus dem Lager heraus wieder in die Freiheit zu kommen. Foto: FOTO Bernd WLODARCZYK

    „,Die sich des Vergangenen nicht erinnern, sind dazu verurteilt, es noch einmal zu erleben.‘ Um dem entgegenzuwirken besuchten die Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse der Verbandsschule Kreuzwertheim im Rahmen des Geschichtsunterrichts mit ihrem Klassenlehrer Wolfram Blasch und Lehrer Bernd Wlodarczyk die Gedenkstätte des KZ Dachau.

    Um 6 Uhr in der Früh ging es in Kreuzwertheim an der Schule los und wir sind von dort aus nach Dachau in die KZ-Gedenkstätte gefahren. Als wir in Dachau ankamen, sahen wir als erstes die Tür mit der Aufschrift „Arbeit macht frei“. Wir sind erschrocken gewesen und waren für einen Moment ziemlich still, denn wir wussten, dass die Nazis durch unmenschliche Arbeit Tausende Insassen des KZs umgebracht hatten. Die Wirklichkeit war das Gegenteil der Schrift in der Tür.

    Dann ging es in die Gedenkstätte hinein. Es war ein riesiges Gelände. Zuerst betrachteten wir die Ausstellung im ehemaligen Wirtschaftsgebäude. Sehr schlimm fanden wir auch, was für Kleidung die Gefangenen anhatten. Es waren dünne gestreifte Jacken und Hosen. In dieser Kleidung mussten die Häftlinge oftmals stundenlang zur Strafe auf dem Appellplatz stehen, egal ob bei Sonnenschein, Regen oder Schneefall.

    Als wir uns die Ausstellung angeschaut und unseren Fragebogen bearbeitet hatten, haben wir uns eine Baracke angeschaut. Es war sehr erschreckend, wie viele Menschen in so einer Baracke hausen mussten. Die Betten waren übereinander gestapelt und die Gefangenen mussten zum Schlafen auf der Seite liegen. Einer schlief mit dem Kopf nach oben, der andere nach unten. In einer Baracke gab es nur zehn Toiletten und nur zwei Waschbecken für 1600 Häftlinge. So kann man sich ja schon denken, wie viele allein durch mangelnde Hygiene erkrankten.

    Ohne Gerichtsurteil

    1933 hatten die Nationalsozialisten in Dachau das erste KZ errichtet. Hier wurden Menschen, die anderer Meinung als die Nationalsozialisten, anderer Rasse oder Religionszugehörigkeit waren, ohne Gerichtsurteil eingesperrt. Wer hier inhaftiert wurde, war schutzlos, wehrlos und rechtlos den Aufsehern der SS ausgeliefert. Töten und Sterben stand auf der Tagesordnung.

    Danach liefen wir über die Lagerstraße zum Krematorium. Im Krematorium war eine nicht genutzte Gaskammer als Brausebad getarnt, was die Insassen nicht wussten...

    Der nächste Raum war für uns alle der Schlimmste, es war der Leichenverbrennungsraum. Dort wurden die Toten verbrannt, denn täglich starben viele Menschen mangels Nahrung oder weil sie zu viel arbeiten mussten oder an den Versuchen, die der Arzt Dr. Rasche an ihnen durchführte. Da es nur sechs Öfen gab, waren diese immer überfüllt und liefen Tag und Nacht.

    Als wir das Gebäude verließen, waren wir erst einmal sehr entsetzt. Einig waren wir uns darin, dass so etwas nie wieder passieren darf.

    Dann fuhren wir nach München ins „Deutsche Museum“. Dort hat sich die Klasse frei umschauen dürfen. Viele interessierte die Raumfahrtabteilung. Zum Schluss trafen wir uns bei den Blitzversuchen in der Starkstromabteilung.

    Die Kraft des Blitzes

    Dort haben sie uns gezeigt, mit welcher Lautstärke und mit was für einer Kraft ein Blitz einschlägt. In eine Metallkugel, in der eine Person saß, schlug ein Blitz ein, ohne den Mann zu verletzen, denn er befand sich sozusagen in einem Faradayschen-Käfig und hatte keine Verbindung zur Erde.

    Als die Vorführung beendet war ging es für uns in die Innenstadt von München und wir taten das, was die meisten Jugendlichen in der Großstadt am liebsten machen. Wir hatten zwei Stunden Zeit zu shoppen. Nach zwei Stunden haben wir uns pünktlich wieder getroffen und sind nach Hause gefahren.“

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden