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LOHR: Fußball statt Tennis – Kunstrasen statt Rotgrand

LOHR

Fußball statt Tennis – Kunstrasen statt Rotgrand

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    Der TSV Lohr räumt auf: Die beiden Tennisplätze zwischen Fußballfeld und Vereinsheim haben ausgedient. Die Fußballer legen dort einen Kleinfeld-Kunstrasenplatz an.
    Der TSV Lohr räumt auf: Die beiden Tennisplätze zwischen Fußballfeld und Vereinsheim haben ausgedient. Die Fußballer legen dort einen Kleinfeld-Kunstrasenplatz an. Foto: Foto: Roland Pleier

    Ein Hügel Rotgrand, ein Haufen Erde, ein Häuflein Steine und ein Stapel Grüngut: Die Fußballer des TSV Lohr haben fein säuberlich getrennt, was nicht mehr benötigt wird. Sie legen auf den drei ausgedienten Tennisplätzen zwischen Vereinsheim und Fußballplatz ein Kleinspielfeld mit Kunstrasen an.

    Tennis gespielt wurde an der Jahnstraße schon vor dem Bau des Vereinsheims. Die Abteilung wurde bereits 1949 gegründet. 1965 kam dort der dritte Platz dazu, geht aus der Vereinschronik hervor. Noch vor dem großen Tennisboom, den der damals 17-jährige Boris Becker mit seinem ersten Sieg im Wimbledon-Turnier 1985 auslöste, zog die Tennisabteilung 500 Meter weiter in Richtung Sackenbach. Am Ende der Jahnstraße bespielen die Mitglieder seitdem fünf Plätze.

    Fußballabteilung zählt 258 Mitglieder

    Der Sandplatz ist bei Regen immer wieder schlammig, die Trainingsmöglichkeiten sind im Winter in den Sporthallen begrenzt. Deshalb hätten sich die Fußballer für Kunstrasen als Alternative entschieden, erläutert Bodo Lubitz auf Anfrage der Redaktion. Der 70-Jährige, der früher als Außendienstmitarbeiter für den Vertrieb der Bosch Rexroth AG tätig war, leitet seit einem Jahr die 258 Mitglieder zählende Fußball-Abteilung. Zuvor war er für jeweils sechs Jahre Jugendleiter und stellvertretender Abteilungsleiter gewesen.

    Bereits vor sieben Jahren hatten sich die TSV-Fußballer für Kunstrasen auf einem der kleineren Nägelseeplätze stark gemacht, nutzbar von allen Lohrer Fußballvereinen. Doch der Zweckverband lehnte diesen Vorschlag – auch beim zweiten Anlauf zwei Jahre später – ab. So nutzen die TSVler nunmehr die Möglichkeiten auf den eigenen Liegenschaften.

    Tennisplätze zuletzt 2016 bespielt

    Die drei Tennisplätze am Vereinsheim wurden zuletzt vor zwei Jahren bespielt. Seitdem lagen sie brach. Im Herbst begannen die Fußballer damit aufzuräumen: Die Hecke, ein Baum, eine Hütte und die Randsteine und ein Zaun kamen weg. Laut Lubitz haben die Fußballer schon 500 Arbeitsstunden investiert – und es werden noch mehr werden. Der Kunstrasen braucht eine Drainage, das Fundament für die Flutlichtmasten wird vorbereitet.

    Bis Herbst soll das 35 mal 50 Meter große Spielfeld fertig sein. Im Sommer werden vor allem die sieben- bis elfjährigen Nachwuchskicker darauf trainieren und ihre Punktspiele austragen, erläutert der Abteilungsleiter, im Winter haben die Aktiven dort eine Trainingsmöglichkeit.

    Kalkulierte Kosten: 156 000 Euro

    An Kosten haben die Fußballer 156 000 Euro angesetzt. Um diesen Betrag zu stemmen, nehmen sie ein Darlehen von 120 000 Euro auf. Die Bürgschaft dafür hat die Stadt übernommen, so Lubitz. Zudem steuert die Stadt maximal 21 000 Euro als Zuschuss bei. „Wir hoffen natürlich, dass wir aufgrund der Eigenleistung günstiger hinkommen“, sagt Lubitz im Gespräch mit der Redaktion.

    Er ist guter Dinge, dass das Darlehen in zehn bis zwölf Jahren wieder abbezahlt ist. Der Kredit für den Fußball-Treff am Hauptplatz – damals 110 000 Euro – sei 2017 nach zehn Jahren getilgt gewesen, begründet der Abteilungsleiter aus eigener Erfahrung heraus. Gelingen wird dies, wenn alle drei W-Quellen ordentlich sprudeln: Die Fußballer erwirtschaften ihr Kapital beim Weinfest, beim Weihnachtsmarkt und seit 2017 auch beim Weiberfasching in der Stadthalle.

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