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Retzbach: Fußgängerquerung ohne Zebrastreifen geplant

Retzbach

Fußgängerquerung ohne Zebrastreifen geplant

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    Etwa in der Mitte zwischen der Kreuzung mit der Hauptstraße und der Einmündung des Thüngener Weges wird bei der Sanierung der Kreisstraße in Retzbach eine Querungsstelle für Fußgänger optisch sowie mit taktilen Bodenplatten hervorgehoben. Ein Zebrastreifen ist bislang nicht geplant. 
    Etwa in der Mitte zwischen der Kreuzung mit der Hauptstraße und der Einmündung des Thüngener Weges wird bei der Sanierung der Kreisstraße in Retzbach eine Querungsstelle für Fußgänger optisch sowie mit taktilen Bodenplatten hervorgehoben. Ein Zebrastreifen ist bislang nicht geplant.  Foto: Jürgen Kamm

    Markierte Querungsmöglichkeiten der Haupt- und Kolpingstraße an drei Stellen für Fußgänger während der Sanierung der Kreisstraße sah ein Antrag von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen vor. Er fand im Gemeinderat keine Mehrheit. Bürgermeister Stefan Wohlfart verwies auf die schon mit dem Landkreis abgestimmte Planung. In dieser ist eine barrierefreie Übergangsstelle vor dem Weinhaus vorgesehen.

    Im Antrag war ein solcher Übergang wenige Meter weiter auf Höhe der Thüngener Straße und Ludwig-Hagenauer-Straße vorgesehen. Einen weiteren Übergang hielten die Grünen im Bereich des Edeka-Marktes sinnvoll, hier mit einer Sicherung für in die Frühlingsstraße linksabbiegende Radfahrerinnen und -fahrer. Schließlich solle der bisherige Schleichweg vom Gebiet Sandleite-Stüblein zum Krautgarten mit einem Durchstich durch den Lärmschutzwall und einer Querungsstelle zu einem offiziellen Weg ausgebaut werden.

    Hier griffen Anwohner schon vor Jahrzehnten zur Selbsthilfe, indem sie eine einfache Treppe über den Wall anlegten. Diese Verbindung zum Bahnhof, dem Retzbacher Gewerbegebiet mit Einkaufmärkten und TSV-Sportgelände werde durch das neue Baugebiet Klinge künftig besonders wichtig. Generell solle die Sanierung der Kreisstraße – ein Riesenprojekt für Retzbach – nicht nur für den Durchgangsverkehr erfolgen.

    Entscheidung liegt beim Landratsamt

    Zum Durchstich erklärte Stefan Wohlfart, dieser läge außerhalb des Ausbaubereiches. Weil in diesem Bereich für die Sanierungsphase eine Behelfsstraße zum Gebiet Krautgarten vorgesehen ist, könnte er erst danach angegangen werden. Auf Höhe der Frühlingsstraße seien bereits Bushaltestellen auf beiden Straßenseiten vorgesehen.

    Zum Übergang vor dem Weinhaus erklärte der Bürgermeister, dieser solle gestalterisch sowie durch die Beleuchtung hervorgehoben und auch durch taktile Bodenplatten markiert werden. Ein Zebrastreifen, wie es offenbar der Fraktion der Grünen vorschwebte, sei nicht geplant. Er werde das gerne anregen, die Entscheidung liege aber beim Landratsamt und hänge auch von der Anzahl der Fußgängerinnen und Fußgänger ab.

    Gemeinderätin Sonja Rupp kritisierte, dass die Planung für die Straßensanierung nie öffentlich vorgestellt wurde, der Bürgermeister verwies auf die Klausurtagung des Gemeinderates. Zum Übergang in der Kolpingstraße bemerkte sie, die Lage sei problematisch, weil oft recht schnell um die Kurve gefahren werde, ihr seheingeschränkter Partner gehe an dieser Stelle nur ungern über die Straße.

    Der Bürgermeister hielt dagegen, gerade vor dem Weinhaus sei die Kurve besser einsehbar als kurz vor der Ludwig-Hagenauer-Straße. Zum Durchstich bat Rupp, vorausschauend Planungskosten in den Haushalt einzustellen. Bei der Abstimmung wurde der Antrag gegen die Stimmen der drei Räte von den Grünen abgelehnt.

    An drei Stellen wurde gezählt

    Wie viele Autos aus welcher Richtung durch die untere und obere Hauptstraße fahren, erkundete die Gemeinde mit einer Verkehrsbefragung am 30. November, bei der auch viele Gemeinderäte mithalfen. Nun wurden die Ergebnisse als Information präsentiert. Gezählt wurde an drei Stellen: an der Abfahrt von der Bundesstraße die Fahrzeuge zur Bergstraße sowie die aus der Bergstraße kommenden. In der unteren Hauptstraße die Fahrzeuge von der Bundesstraße in Richtung Rathaus. Und in der oberen Hauptstraße die Fahrzeuge aus der Kolpingstraße.

    Insgesamt waren das 1160 Autos, davon 648 von der Bundesstraße zum Rathaus, 358 von der Kolpingstraße kommend und 154 zur oder von der Bergstraße. Das bedeutet, dass etwa 720 Fahrzeuge die Abfahrt von der Bundesstraße ins Dorfgebiet nutzten (alle, die von der Bundesstraße in Richtung Rathaus fuhren und die Hälfte der in der Bergstraße gezählten wegen Zu- und Abfahrt). Von allen befragten Fahrern wollten etwa 400 nach Retzbach. Von den 648 Fahrern, die von der Bundesstraße kamen, gaben 327 Retzbach als Zielort an, 181 Retzstadt, die restlichen Zellingen, Thüngen und Himmelstadt.

    Dass Autofahrer nach Retzbach hineinfuhren, obwohl Zellingen, Thüngen und Himmelstadt über die Bundesstraße leichter und schneller zu erreichen sind, überrascht zunächst. Es könnte sich aber um abgesetzte oder zusteigende Mitfahrer handeln. Die Altersstruktur der Fahrer ist wenig überraschend, der Schwerpunkt lag zwischen 26 und 65 Jahren. "Es wird spannend, wenn während der Sanierung der Kreisstraße die Ein-/Ausfahrt zu ist", merkte Bürgermeister Stefan Wohlfart an.

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