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Gartentipp: Weiße Fliege mag es warm

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Gartentipp: Weiße Fliege mag es warm

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    W olkenartige Insektenschwär- me peinigen in diesem Som- mer Kohlgewächse, Gurken und Tomaten. Es handelt sich dabei um einen Befall der Weißen Fliege und der Kohlmottenschildlaus. Beide Schädlinge verbringen ihr Leben vorwiegend auf der Blattunterseite der Pflanze, lediglich bei Berührung der Blätter fliegen die erwachsenen Tiere auf. Nur drei bis vier Wochen dauert die Entwicklung vom Ei zum erwachsenen Tier. So können sich im Jahr vier bis fünf Generationen entwickeln. Da jedes Weibchen bis zu 300 Eier ablegt, vermehren sich diese Schädlinge bei trockener, war- mer Witterung explosionsartig.

    Im Freien befällt die Kohlmotten- schildlaus vor allem Kohlgewächse, aber auch andere Pflanzen, die zur Familie der Kreuzblütler gehören. Im Gewächshaus schädigt eine andere Weiße Fliege Tomaten und Gurken, die aber von der Kohlmot- tenschildlaus kaum zu unterschei- den ist. Beide Schädlinge beein- trächtigen das Gemüse in erster Linie durch die Verschmutzung mit Ausscheidungen, aber auch durch ihre Saugtätigkeit. Bei stärkerem Befall bildet sich blattoberseits und auf den Früchten von den Ausschei- dungen der Tiere klebriger Honig- tau, auf dem sich Rußtaupilze ansie- deln können.

    Eine Bekämpfung der Weißen Fliege mit Pflanzenschutzmitteln ist sehr schwierig, da die Tiere auf der Blatt- unterseite mit Spritzmaßnahmen nur schwer zu treffen sind und immer mehrere Entwicklungs- stadien mit unterschiedlicher Emp- findlichkeit gleichzeitig auftreten. Die zurzeit zugelassenen Schäd- lingsbekämpfungsmittel auf Kalisei- fenbasis oder auf Rapsölbasis sollten tropfnass auf die Blattober- und Blattunterseite ausgebracht werden. Dies geschieht am besten in den kühleren Morgenstunden, weil die flugfähigen Tiere dann noch träge sind. Aufgrund der raschen Ent- wicklung vom Ei zum erwachsenen Insekt ist es erforderlich, die Pflan- zenschutzmaßnahmen alle acht Tage durchzuführen.

    Einen ersten positiven Eindruck bei der Bekämpfung der Weißen Fliege macht ein neues, feinmaschiges Gemüseschutznetz. Es wehrt Ge- müsefliegen, aber auch Erdflöhe und Minierfliegen ab. Es scheint, dass auch für die Weiße Fliege kein Durchkommen ist. Allerdings immer unter der Voraussetzung, dass sich diese Schädlinge nicht be- reits vor der Abdeckung an den Pflanzen befunden haben. Hobby- gärtner sollten darauf achten, dass die Gemüseschutznetze während der gesamten Kulturdauer rund- herum gut verschlossen sind und bis zur Ernte auf den Gemüsebeeten verbleiben.

    Jegliches Unkraut, nicht nur im direkten Umfeld der Kulturpflan- zen, sollte direkt vernichtet werden. Unbemerkt entwickelt sich die Weiße Fliege besonders auf Gänse-, Milch- oder Zuckerdistel, Vogel- miere, Franzosenkraut und auf anderen Kreuzblütlern. Sie sind be- liebte Nahrungspflanzen und Über- winterungsquartiere.

    Darüber hinaus überwintern die Weibchen der Weißen Fliege auf Winterkohlarten wie Grün- und Rosenkohl und auf Kohlstrünken, die in der kalten Jahreszeit auf den Beeten bleiben. Auch Erdbeerpflan- zen bieten der Kohlmottenschild- laus Unterschlupf vor strenger Winterkälte.

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