Sich den Berg runterstürzen, Tricks ausprobieren, wilde Verfolgungsjagden auf Leinwand – und das alles an einem halben Tag. Dieses Programm hatten sich Mountainbiker Luis Freitag, Filmproduzent Simon Büdel und die Motorsportfreunde Frammersbach für Samstagnachmittag am Frammersbacher Sauerberg ausgedacht. Dutzende Kinder, Jugendliche und Erwachsene nutzten den Liftbetrieb. Rund 200 Zuschauerinnen und Zuschauer lockte das neue Video "Catch me if you can 2" der beiden Studenten Büdel und Freitag.
Die beiden Frammersbacher haben vor ein paar Jahren angefangen, gemeinsam Action zu produzieren: der 19-jährige Freitag mit seiner Fahrrad-Akrobatik vor der Kamera, der 22-jährige Büdel mit seinem Blick fürs Optische hinter dem Aufnahmegerät. Ob mit dem Kanu die Skipiste runter, mit einem gekidnappten Bademeister das Freibad auf den Kopf gestellt oder in ihrer Spezialdisziplin Mountainbiken: Es geht wild zu in ihren Videos, die sie auf Youtube posten.
Da macht "Catch me if you can 2" keine Ausnahme, wie bei der Open-Air-Premiere am Samstagabend auf dem Sauerberg zu sehen war. Der Film setzt dort an, wo der erste Teil "Catch me if you can" endet. Luis liegt zusammengeschlagen auf der Pritsche eines Pick-ups. Als er wieder zu sich kommt, rettet er sich durch einen Sprung vom fahrenden Auto über ein Brückengeländer in den Fluss. Aber es dauert nicht lange, und schon hat er den nächsten Verfolger am Hals. Diesesmal mit einem Quad.
Und so hetzt Freitag auf dem Mountainbike mit Sprüngen, Drehungen und Überschlägen davon. Er düst auf dem Rad Treppen hinunter, die für manche schon zum Gehen eine Herausforderung sind. Er fährt auf Mauern der Würzburger Festung, springt von Rampen und hängt an einem Kran.
Spektakuläre Szenen
Wie in den vorherigen Videos arbeiten Büdel und sein Team mit Zeitraffer, halten das Bild kurz an, wenn es um entscheidende Momente geht und zeigen spektakuläre Szenen aus verschiedenen Perspektiven. Sowohl Freitag mit dem Mountainbike als auch das Filmteam bei den Aufnahmen und beim Schnitt haben im Vergleich zu ihren bisherigen Produktionen noch mal einen Sprung nach vorne gemacht. Neben dem neuen Fünfminüter waren am Samstagabend auch Teil 1 noch mal zu sehen sowie eine kleine Doku über die Dreharbeiten.
"Fang mich doch, wenn du kannst" heißt der Film übersetzt. Wie das Wettrennen dieses Mal ausgeht, wird – für alle, die das Video noch ansehen wollen – nicht verraten. Im wirklichen Leben war Freitag am Samstag jedenfalls in Freiheit und ist mit ein paar Dutzend Kindern und Jugendlichen den Bike-Parcours am Frammersbacher Skihang hinunter gebrettert.
Lift das letzte Mal im Jahr in Betrieb
Neben den Einheimischen waren Teilnehmer aus dem Landkreis Aschaffenburg stark vertreten. In der Gruppe, die mit Freitag unterwegs war, war die 13-jährige Sophie das einzige Mädchen. Auch etliche Erwachsene nutzten die für diese Saison letzte Gelegenheit, sich vom Lift nach oben ziehen zu lassen.
Spannend gestaltete sich der "Bunny Hop". Bei dem Hochsprungwettbewerb ging es wie in der Leichtathletik darum, mit dem Mountainbike über eine Latte zu springen. Umringt von einer Schar Kinder, Jugendlicher und einiger Erwachsener versuchten sich einige in dieser Disziplin. Ab 50 Zentimetern Höhe wurde das Teilnehmerfeld kleiner und die Anfeuerungsrufe lauter. Am Ende blieben nur Luis Freitag und Justin Leischer (16) aus Geiselbach übrig.
Sie übersprangen beide das Hindernis bei 95 Zentimetern und scheiterten an den 100 Zentimetern. Allerdings waren es nur knapp 95 Zentimeter. Freitag hatte die Metallstange bei einem gescheiterten Versuch, sie zu überspringen, verbogen. Was er sonst noch an Tricks mit dem Fahrrad drauf hat, hatte der Fahrrad-Akrobat zuvor in einer kleinen Show gezeigt, moderiert von Simon Büdel.