Das fünfköpfige Frauenbeauftragten-Team um Lydia Pajunk (Bad Brückenau) und Christa Heil (Geroda) begrüßte zum Seminartag für Mitarbeitende des Evangelisch-Lutherischen Dekanats Lohr etwa 70 Frauen aus dem Dekanatsbezirk, der große Teile der Landkreise Main-Spessart und Bad Kissingen sowie Rothenbuch (LK Aschaffenburg). Im evangelischen Gemeindehaus in Hammelburg beschäftigte man sich mit der Macht der Gedanken und Gefühle, heißt es in einer Pressemitteilung.
Nach einem Impulsvortrag wurde das Gehörte während eines Austauschs in Gruppen vertieft und in praktischen Angeboten ganzheitlich aufgegriffen. Referentin Christa Roth aus Bad Kissingen regte die Seminarteilnehmerinnen an, mit ihr dem Einfluss von Gedanken, Worten, Gefühlen und Verhalten auf Charakter und Schicksal nachzugehen. Die im Dekanatsbezirk als Prädikantin tätige Roth bezog sich dabei vor allem auf Anregungen des evangelischen Theologen Uwe Böschemeyer und des Franziskanermönchs Christoph Kretschmer.
Die Referentin kam schnell auf praktische Anregungen zum Umgang mit ärgerlichen, bedrängenden, angstvollen, peinlichen oder schicksalsschweren Gedanken. Interessiert wurde von den Zuhörenden die Unterscheidung von Leid- und Leitgedanken aufgegriffen, Leitgedanken als zielführend entdeckt.
"Ich kann nicht auf Knopfdruck mit positiven Gedanken aufstehen, aber ich bitte Gott morgens, wenn ich die Losungen lese, um positive Einstellungen – ich kann das nicht aus eigener Kraft", gab eine Teilnehmerin in der Kleingruppe als Anregung. Nach und nach trugen die Frauen ihre Erfahrungen zusammen, moderiert von den Dekanatsfrauenbeauftragten. "Manche Dinge dienen niemandem zum Guten, ich kann dies auch im Nachhinein nicht anders sehen", überlegte eine weitere Seminarteilnehmende. "Wir müssen manches offen lassen, unverstanden, darauf vertrauen, dass Menschen im Leid nicht allein sind, von Jesus Christus begleitet, auch wenn wir kein Warum und Wozu sehen können."
Es gab Gelegenheit, zwischendurch in der Evangelischen Kirche in Hammelburg Ruhe zu tanken und sich zu stärken und untereinander kennenzulernen. Auf einer anderen Ebene konnten sich die Frauen mit dem Thema bei Meditation, Malen und beim Verfassen eines Gebets für die Abschlussandacht befassen. Während dieser ermunterte die Prädikantin Kirsten Zinn sich von eigenen Gefühlen weniger überwältigen zu lassen, sondern sie als Weckruf für einen Hinweis Gottes zu betrachten.