(th) Mehr als 4000 Arbeitsstunden haben die freiwilligen Helfer für die gelungene Sanierung der 13. Station des Karlstadter Kreuzweges geleistet und rund 25 000 Euro an Spendengeldern verbaut. Bei einem Feldgottesdienst auf dem Kalvarienberg weihte Pfarrer Mariusz Falk die Station ein.
Die 13. Station ist der dritte Teil der umfassenden Sanierungsarbeiten des Karlstadter Kreuzweges, der von Kunsthistorikern zu den wertvollsten in Franken zählt und gleich nach dem Würzburger Käppele genannt wird. Um fünf Uhr abends vor dem 1. Mai habe man den Pinsel weggelegt und die letzte Schaufel verfüllt, sagt Bernd Maier, einer der Motoren der ehrenamtlichen Aktion. Nach der Wiederherstellung der Kreuzgruppe im Jahr 2005 und der Einweihung der Grablegekapelle vor zwei Jahren, habe man begonnen, mit der 13. auch die einzelnen Stationen zu restaurieren.
Allein in dieser Aktion habe man über 500 Tonnen Erdreich wegschaffen und deponieren müssen, denn eine wesentliche Ursache des Verfalls sei die Feuchtigkeit, berichtet Maier. Deshalb wurde das über 200 Jahre alte Gebäude weiträumig ausgekoffert, isoliert und dann mit 80 Tonnen Schotter als Drainage wieder verfüllt. Das Mauerwerk haben die Helfer abgetragen und samt Dachstuhl neu errichtet. Die Figuren wurden herausgenommen und in Fachwerkstätten kunstgerecht wiederhergestellt. Erneuert sind auch die eisernen Schutzgitter sowie die weitgehend blendfreie Schutzscheibe.
Wären die Arbeiten jeweils von Fachfirmen ausgeführt worden, berichtet Maier, hätten dafür rund 1,7 Millionen Euro aufgewendet werden müssen. Neben den unzähligen Helferstunden und großzügigen Spenden verweist er aber auch auf die bereitwillige Unterstützung vieler Karlstadter Firmen, die Leistungen zum Selbstkostenpreis erbracht oder Material kostenlos abgegeben hätten. Allen sagten er und Stadtpfarrer Falk ein herzliches Vergelt's Gott.
Im Verlauf der nächsten zwei Jahre sollen nun die restlichen zwölf Kreuzwegstationen restauriert werden. „Wir haben mit dem bisherigen Arbeitsvolumen knapp die Hälfte geschafft und wissen jetzt wie's geht“, ist Maier überzeugt. Deshalb werde die Aktion jetzt schneller fortschreiten. Für die aufwändige Restaurierung der Figuren werden noch Paten gesucht.