Im November 2019 fand mit dem Tastenspielabend letztmals eine öffentliche Musikveranstaltung am Karlstadter Gymnasium statt. Nach der Zwangspause wurde nun auf Initiative von Musiklehrer Philipp Kobel den jungen Pianisten und Pianistinnen die Ehre zuteil, den "musikalischen Ball" wieder ins Rollen zu bringen. Allerdings wird man erst im kommenden Schuljahr vorsichtig auf eine Rückkehr zum "vollen Programm" hoffen dürfen - mit bis zu vier Musikveranstaltungen im Schuljahr.
Lobende Worte fand zu Beginn stellvertretender Schulleiter Christian Raith für die Musiklehrkräfte, die Eltern, die Musikschulen und vor allem für die jungen Musiker und Muskierinnen, die durch ihr Engagement in Anbetracht der schwierigen Rahmenbedingungen das Zustandekommen dieses "herausragenden" Musikevents erst möglich gemacht hatten.
Zugelassen waren diesmal nur 50 Konzertbesucher, was zwangsläufig eine Beschränkung auf die 15 Akteure selbst und ihre Familienangehörigen zur Folge hatte. Vorbildlich wurden von sämtlichen Anwesenden die Sicherheitsauflagen nicht nur eingehalten, sondern freiwillig übertroffen.
Werke aus verschiedenen Epochen und Stilrichtungen
Auch diesmal erfreuten die Jungtalente ihre dankbaren Zuhörer mit Werken aus verschiedenen Epochen und Stilrichtungen. Den lang herbeigesehnten Auftakt übernahm Emilia Vogtmann (8. Klasse) mit Glocks Sonatine – mal verspielt, mal butterzart. Erneut dabei mit anspruchsvoller Kost waren die Routiniers Vincent Reusch (11. Klasse) mit Mozarts Sonatine in G-dur, Levin Reuchlein (11. Klasse) mit Einaudis spannungsgeladenem "Nightbook" , sowie Cansu-Alela Can (10. Klasse) mit einer einfühlsamen Darbietung von Chopins an Gefühlswallungen und Tempowechsel reichhaltigem Walzer op. 34,2. Eine willkommene Gelegenheit zum Träumen lieferte dazu die musikalisch vielseitige Klara Netrval (9. Klasse) mit Chopins "Valse in A-moll".
Einen gelungenen Einstand feierten die hoffnungsvollen Junioren Mina Toka mit "Misty Day", Lia-Elejna Vidovic mit "Wespenstich", Ella Brocker mit "Popcorn", Jakob Sauer mit Wanhals "Sonatine in F-dur" (alle 5. Klasse), sowie Johanna Bernd (6. Klasse), die mit ihrer Darbietung von Reisers "Glücklich" die derzeit allgegenwärtige Sehnsucht nach Glück und Normalität wohltuend zum Ausdruck brachte. Ausgesprochen melodramatische Darbietungen präsentierten Juliane Pfister (7. Klasse) mit Tiersens "Comptine d’un autre été" und Amelie Schubert (7. Klasse) mit dem ewig aktuellen Jackson-Klassiker "Earth Song".
Intermezzo der Musiklehrer Philipp Kobel und Alexandra Schüpfer
Ein überaus unterhaltsames Intermezzo (statt der Sekt-Pause) lieferten Musiklehrer Philipp Kobel und seine Kollegin Alexandra Schüpfer bei der "Zwischenreinigung" der Klaviatur. Alle gedanklichen Versuche, ihre originelle Improvisation einem bestimmten Komponisten zuzuordnen waren zum Scheitern verurteilt.
Gediegene Kost vom Feinsten lieferten zum Abschluss die Jungvirtuosen Pauline Vollmuth (10. Klasse) mit Haydns "Sonate No.9 in D-Dur", Miriam Neugebauer (9. Klasse) mit Chopins "Fantasie-Impromtu", sowie Benedikt Kobel (9. Klasse), der mit Says herrlich verspielter Interpretation von Mozarts "Rondo alla turca" den letzten lautstarken Beifall des Abends einheimste.