Auch in der jüngsten Gemeinderatssitzung war der Antrag der Katholischen Kirchenstiftung auf Zuschuss zur Renovierung der Kirche St. Vitus zentrales Thema. Nachdem unter den Ratsmitgliedern bereits in der Oktober-Sitzung der Tenor vorherrschte, die Renovierung der Kirche als Wahrzeichen von Karbach finanziell zu unterstützen, ging es nun um die Summe.
Wie Bürgermeister Bertram Werrlein erläuterte, fand zwischenzeitlich ein Gespräch mit Pfarrer Stefan Redelberger statt, der um eine Entscheidung bis Ende November gebeten habe. Dann stehe nämlich der nächste Gesprächstermin mit der Diözese an. Wie bereits berichtet, belaufen sich die Kosten für die Renovierung auf 762.000 Euro, nach Abzug der zugesagten Fördermittel seitens der Diözese und des Eigenkapitals bleibt die Summe von 140.000 Euro offen. Für den Gesprächstermin Ende November benötigt die Kirchenverwaltung, die sich um Fördergelder beispielsweise auch beim Denkmalamt bemüht, möglichst genaue Zahlen, damit die Diözese in den Haushalt 2024 die finanziellen Mittel einstellen kann. Ansonsten würde sich die Renovierung um ein Jahr nach hinten verschieben.
Zeitdruck moniert
In der regen Diskussion wurde schnell deutlich, dass der Großteil der Ratsmitglieder einen Zuschuss befürwortet. Allerdings monierten einige zunächst den Zeitdruck. Deutliche Kritik am Vorgehen der Diözese äußerte Peter Schmelz: "Es wird nur das Nötigste gemacht. Die Diözese bettelt und setzt uns unter Druck, dabei ist es selbst verschuldet." Denn als im Jahr 2016 über die Renovierung nachgedacht wurde, verhängte die Diözese ein Baumoratorium, da die Frist von 30 Jahren seit der letzten Renovierung noch nicht verstrichen war. "Mittlerweile sind die Kosten deutlich explodiert", so Schmelz. Am Ende beschloss das Gremium bei einer Gegenstimme einen freiwilligen Zuschuss von maximal 50.000 Euro, aufgeteilt auf die Jahre 2024 und 2025.
Ebenfalls bei einer Gegenstimme, jedoch ohne Diskussion, beschloss der Gemeinderat, den Aufstellungsbeschluss vom 17. November 2022 zur Errichtung einer Photovoltaikanlage innerhalb des Werksgeländes der Rudolf Schebler Schotterwerk GmbH zu ändern. Der Geltungsbereich des vorhabenbezogenen Bebauungsplans umfasst nun die Flurnummern 2386 und 2387, trägt den Namen "Photovoltaikanlage Schotterwerk Schebler" und hat mit einer Gesamtfläche von rund 13.508 Quadratmetern.
Untergrund nicht tragfähig
Im Juni 2022 hatte die Rudolf Schebler Schotterwerk GmbH bereits einen Antrag auf Errichtung einer PV-Anlage für diese Fläche eingereicht, um Energie für den Eigenverbrauch zu erzeugen. Damals stand die Gemeinde dem Ansinnen positiv gegenüber, beauftragte das Unternehmen jedoch, eine Errichtung auf dem Firmengelände zu prüfen. Untersuchungen hätten nun ergeben, dass der Untergrund nicht ausreichend tragfähig sei, weshalb die Anlage auf den ans Werksgelände angrenzenden Grundstücken errichtet werden soll.